Nach dem 2:0-Sieg in Berlin Dieser Spieler bekommt von Fortuna-Trainer Thioune ein dickes Sonderlob

Berlin · Zuletzt zeigte die Leistungskurve von Emmanuel Iyoha wieder steil nach oben.

Emmanuel Iyoha erhielt ein Sonderlob von Daniel Thioune.

Foto: dpa/Andreas Gora

Wer erfahren möchte, wie es ist, sich in einem Wechselbad der Gefühle zu befinden, muss im Grunde eigentlich nur Emmanuel Iyoha befragen. Denn hinter dem Außenverteidiger von Fortuna liegen ein paar Wochen mit ziemlich wellenförmiger Leistungskurve. Vor allem beim Pokal-Aus in Dresden (0:2) und in der folgenden Zweitliga-Partie beim SSV Ulm (2:1) fuhr Iyoha völlig neben der Spur, beeindruckte dafür beim 1:0-Sieg gegen Hannover und am vergangenen Wochenende beim 2:0-Erfolg in Berlin aber umso mehr – übrigens nicht auf der linken, sondern auf der für ihn eher ungewohnten rechten Abwehrseite.

„Schwankungen hat man immer mal, sie sollten aber nicht zu krass nach unten gehen“, sagte der 26-Jährige erst kürzlich über sein persönliches Auf und Ab, und er führte auch gleich eine Erklärung für dieses Phänomen an: „Man kann immer einen schlechten Tag haben – als Mannschaft und individuell. Das eine verursacht ja meistens das andere. Wenn viele einen schlechten Tag haben, dann ist es schwieriger, sich da selbst herauszuholen.“ In den vergangenen beiden Begegnungen hatten viele Fortuna-Akteure aber einen ziemlich guten Tag, und Iyoha eben auch.

„Ich freue mich wirklich für ,Emma’“, lobte Trainer Daniel Thioune am Sonntag im Anschluss an die erfolgreiche Dienstreise zu Hertha BSC. „Nachdem er in den ersten Spielen ein wenig gescholten wurde, weil er seine Sache auch nicht gut gemacht und nicht gut verteidigt hat, hat er in Berlin sowohl als Außenverteidiger als auch als Flügel einen Top-top-Job gemacht.“ Um die drei Punkte über die Zeit zu bringen, hatte Thioune am Ende nämlich Last-Minute-Zugang Valgeir Lunddal eingewechselt und Iyoha in diesem Zuge eine Position nach vorne geschoben.

Mit beachtlichem Erfolg, denn der Allrounder verteidigte auch eine Linie höher, was das Zeug hielt. „Mentalität und Einstellung sind schwierig zu trainieren, das muss von einem selbst kommen“, sagte Thioune anerkennend. „Wir wollten das Ding einfach mit aller Macht verteidigen. ,Emma’ hat es total clever und ausgewogen gestaltet, was einfach zeigt, dass wir auch schon den einen oder anderen Tag länger zusammenarbeiten.“

Auf augenscheinlich fremden Positionen in die Bresche zu springen, ist für die meisten seiner Schützlinge deshalb kein Problem – erst recht nicht für Iyoha. Deshalb war schon der Wechsel von der linken auf die rechte Flanke für den einstigen Offensivspieler eine allenfalls kleine Umstellung. „Ich habe auch in der vergangenen Saison in ein, zwei Spielen rechts gespielt. Das ist nicht ganz unbekannt“, verriet der gebürtige Düsseldorfer unlängst. „Für mich als Rechtsfuß ist die Position rechts hinten sogar etwas einfacher.“

Erst ein Gegentor in fünf Zweitliga-Partien – die Defensive von Fortuna stand zuletzt wegen, aber auch trotz der wellenförmigen Leistungskurve Iyohas bombenfest. „Aktuell ist es schwierig, gegen uns eine Chance herauszuspielen. Das ist nicht selbstverständlich, auch wenn es unser Selbstverständnis sein sollte, so zu verteidigen“, sagte Thioune. Im Gegensatz zu Iyoha schwamm der Trainer des Tabellenführers zuletzt übrigens nicht im Wechselbad der Gefühle, sondern befand sich im Grunde nach jeder Partie auf der Sonnenseite des Fußballgeschäfts.