Fortuna-Trainer nach KSC-Sieg Sportvorstand Uwe Klein lobt Mentalität des Teams
Wie viel Druck derzeit besonders auf Uwe Rösler lastet, kann man in etwa erahnen, wenn die Bilder von seinem Jubel nach dem Heimsieg gegen den KSC sieht. Da ballte er auch die Faust in Richtung Tribüne. Warum sich Klaus Allofs nicht davon angesprochen fühlt. Was er zur Entwicklung sagt.
Nur noch drei Spiele bis zum Saisonende – und bei Fortuna ist noch mächtig Druck auf dem Kessel. Wie viel kann man erahnen, wenn man sieht, wie Cheftrainer Uwe Rösler nach dem 3:2-Sieg in allerletzter Sekunde gegen den Karlsruher SC zum Jubellauf losgestürmt ist. Aus ihm brach nach dem Schlusspfiff scheinbar völlig unkontrolliert seine ganze Freude, Anspannung, Wut raus. Er ballte seine Siegerfaust Richtung Haupttribüne, dort wo Vereinsführung und auch Medien sitzen, so als wollte er damit sagen: „Seht her, wir sind noch im Rennen.“ Keine boshafte Geste, einfach nur Ausdruck seiner ungebrochenen Leidenschaft für seine Aufgabe bei Fortuna. Denn Rösler kämpft noch immer um seine Zukunft beim Zweitligisten. Er würde gerne bleiben, der Vorstand will weiter die Entwicklung abwarten. Klare Botschaft: abgerechnet wird erst am Ende der Saison.
Neun Punkte aus
drei Partien sind das Ziel
Vorstand Klaus Allofs muss schmunzeln, als er auf die Szene angesprochen wird. Der 64-Jährige sagt: „Also, da sollten wir jetzt nicht zu tiefenpsychologisch rangehen, da landet man ganz schnell auf dem Holzweg. Ich habe mich jedenfalls nicht davon angesprochen gefühlt. Das war ein toller Sieg der Mannschaft – und natürlich auch von Uwe. Da darf er auch ordentlich jubeln.“ Natürlich laste enormer Druck auf dem Trainer, so Allofs. „Es hat Diskussionen wegen seiner Aufstellung gegeben und dann sind beim nächsten Spiel alle Einwechselspieler an den Toren beteiligt – natürlich ist das doch auch eine Genugtuung für ihn, wenn er sieht, das aufgegangen ist, was er sich mit seinem Trainerteam überlegt hat.“ Die Energie dieses Erfolges müsse an nun für den Endspurt der Saison nutzen. „Wir müssen unsere Hausaufgaben lösen“, sagt Allofs. „Und dann sehen wir, was am Ende für uns drin ist.“ Seine Rechnung ist klar: neun Punkte aus drei Begegnungen. In den Heimspielen gegen Braunschweig und Aue sowie dem Auswärtsspiel zum Abschluss gegen Greuther Fürth darf es keinen Fehltritt geben. Und selbst dann, gibt es für nichts eine Garantie, weil die Konkurrenz dafür auch mitspielen müsste. Holstein Kiel rangiert derzeit einen Punkt vor Fortuna, hat aber noch zwei Nachholspiele. Es könnte ein ganz enges Rennen werden, wenn die Norddeutschen schwächeln.
„Das war ein ganz wichtiger Sieg von uns“, sagt auch Sportvorstand Uwe Klein. „Die Mannschaft hat gezeigt, was sie für eine Mentalität und Charakter hat. Natürlich glauben wir noch an unsere Chance, jetzt ist jede Partie ein Endspiel.“