Trotz Niederlage und drei Roter Karten Wieso man bei Fortunas U23 viel Positives aus Aachen mitnehmen kann

Aachen · Auch wenn die „Zwote“ bei Alemannia Aachen den Kürzeren zog und nach kurzzeitiger Führung 1:2 verlor und drei Rote Karten sah, überwiegen die positiven Eindrücke, die man aus der einstigen Kaiserstadt mitnehmen konnte. Wieso das so ist.

Gehörte erneut zu auffälligsten Spielern bei Fortunas U23: Mittelfeldspieler Soufiane El-Faouzi (l.).

Foto: RP/Fupa/Gerhard Hannappel

Es war eine spektakuläre Kulisse, die der Tivoli am vergangenen Freitagabend bereithielt. 25 400 Zuschauer sorgten beim Gastspiel von Fortunas U23 bei Alemannia Aachen für das am drittbesten besuchte Spiel der Regionalliga-Geschichte und für eine großartige Stimmung. Ebenfalls beeindruckend war die Unbekümmertheit, mit der die Düsseldorfer Jungspunde trotz der Umstände die Partie in der Kaiserstadt annahmen – trotz der knappen 1:2-Niederlage am Ende.

Das erarbeitete Selbstbewusstsein der vergangenen Wochen hielt der Kulisse samt Choreo stand, und so dominierte die „Zwote“ bis zu ihrem 1:0-Führungstreffer die Partie. Ein Umstand, der in der aktuell tabellarisch unbedrohten Lage für die jungen Düsseldorfer Akteure, die allesamt Ambitionen haben, zumindest mal vor einer ähnlichen Kulisse zu spielen, viel wichtiger ist als das Resultat.

Die erwähnte Unbekümmertheit manifestierte sich besonders in der Leistung von Soufiane El-Faouzi, der da weitermachte, wo er zuletzt aufgehört hatte. Auch wenn er beim Ausgleichstreffer der Aachener zu zaghaft im Zweikampf mit Torschütze Lukas Scepanik war, beflügelte der Mittelfeldspieler das Düsseldorfer Spiel mit dem Ball. Spätestens jetzt sollte klar sein, dass der 21-Jährige bereit für die größere Bühne ist.

Nach der Blitzantwort der Hausherren blieben die Gäste aus der Landeshauptstadt ein ebenbürtiger Gegner und zeigten, warum sie vor dem 1:1 über 360 Minuten keinen Gegentreffer gefangen hatten. Das Innenverteidiger-Duo, bestehend aus Talent Jan Boller (23 Jahre) und dem erfahrenen Adam Bodzek (38 Jahre), strahlte auch gegen Aachen eine enorme Sicherheit aus. Getrübt wurde dieser Eindruck nur dadurch, dass sich der Routinier in den letzten Atemzügen der Partie unnötigerweise Gelb-Rot wegen Meckerns einbrockte.

Der Routinier wird also nächsten Samstag (14 Uhr) beim Auswärtsspiel gegen Fortuna Köln fehlen. Doch in Tim Corsten und dem wieder gesunden Seymour Fünger stehen Jens Langeneke zwei A-Lösungen zur Verfügung, die den Ex-Profi ersetzen können. Einschränkend muss man dabei allerdings anmerken, dass Boller und womöglich auch Corsten wegen der Personalnot in der ersten Mannschaft aushelfen müssen.

Die vorangegangene Rote Karte von Nico Petritt sowie der Platzverweis nach Abpfiff gegen Co-Trainer Ahmet Cebe waren unnötig, überstrahlten jedoch nicht den beherzten Auftritt gegen das Schwergewicht aus Aachen.