Noch ohne Scorerpunkt Womit Fortuna-Flügelspieler Klaus trotz fehlender Tore und Assists positiv auffällt
Düsseldorf · „Da kommt die Länderspielpause gerade richtig“, meine der Mittelfeldspieler.
Nach einem Sieg sind die obligatorischen Interviews für Fußballer deutlich angenehmer. Schließlich lässt es sich dann viel einfacher aus dem Bauch heraus sprechen – und locker-flockig scherzen. Das tat auch Fortuna-Rechtsaußen Felix Klaus über seinen Gesundheitszustand. „Ich habe einen Pferdekuss abbekommen und konnte nicht mehr auftreten, es ist zum Glück nichts Muskuläres“, sagte Klaus nach dem 1:0-Heimsieg über Hannover 96 und ergänzte mit einem Lächeln: „Da kommt die Länderspielpause gerade richtig.“
Noch wartet Klaus in dieser Saison sowohl auf seine erste Vorlage als auch auf sein erstes Tor. Dabei war Klaus war in den bisherigen Partien stets aktiv: 16 Schüsse, einer davon ging in Ulm an beide Pfosten, hat der Rechtsaußen in der Liga abgegeben. Mit diesem Wert ist er momentan der auffälligste Düsseldorfer und steht im Liga-Vergleich als Dritter nur hinter Fürths Julian Green (20 Schüsse/erster Platz) und Schalkes Kenan Karaman (17 Schüsse/zweiter Platz). Gegen Hannover suchte Klaus sechsmal den Abschluss, so häufig wie kein anderer Spieler auf dem Platz. „Ich schieße von überall und mache ein super Spiel, bin auffällig und habe meine Aktionen“, sagte Klaus über seine eigene Leistung und wusste dabei: „Die Tore kommen von alleine, wenn man so spielt.“ Der 1,79-Meter-Mann ist also nah dran, seinen ersten Scorerpunkten. In der vergangenen Spielzeit kam er wettbewerbsübergreifend in der Liga, in der Relegation und im DFB-Pokal auf insgesamt acht Tore und fünf Assists. „Ich habe immer an mich geglaubt und wollte an die letzte Saison anknüpfen. Das mache ich aktuell und bin wichtig für die Mannschaft. Das sieht man“, meinte Klaus und betonte: „Ich will vorangehen und alles geben, dass es so weitergeht.“
Für sich persönlich, aber auch für Fortuna. Denn die Rot-Weißen haben nach zehn Punkten aus vier Ligaspielen nichts zu meckern. „Wir können sehr zufrieden sein“, bilanzierte Klaus und verdeutlichte mit Blick auf die turbulenten letzten Stunden auf dem Transfermarkt mit drei Zugängen und zwei Abgängen: „Wir wussten, was wir können. Natürlich tun uns Abgänge weh. Ao Tanaka war ein super Spieler. Wir sind aber auch so gut, das haben wir gesehen. Mit uns ist trotzdem zu rechnen.“
Thioune setzte gegen Hannover auf ein 4-4-2-System
Und offenbar ist auch mit einer taktischen Flexibilität. Gegen Hannover setzte Fortuna-Trainer Daniel Thioune auf ein 4-4-2-System. „Mit zwei Spitzen anzulaufen, hat uns gutgetan“, erkannte Klaus und fügte an: „Wir hatten schon den Plan, dass wir mit zwei Spitzen spielen und Danny sich auf die Zehn fallen lässt. Diesen Raum haben wir gut getroffen, und deswegen haben wir so gut Fußball spielen können.“ Möglicherweise verhilft diese Umstellung auch Klaus zu seinem ersten Scorerpunkt. Andererseits muss er weiterhin warten auf sein Glück, das kommt womöglich schon bald von ganz allein. Denn an Willen, Einsatz und Offensivaktionen mangelt es ihm nicht.