Fußball - Porträt „Den Neuen wird’s leicht gemacht“
Düsseldorf · Thomas Pledl fühlt sich bei der Fortuna bereits gut integriert. Jetzt hofft der Ex-Fürther auf mehr Spielanteile. Aber die Konkurrenz auf seiner Position ist hart.
Sein Haarschnitt ist auffällig: Die Seiten kurz geschoren, oben blond gefärbt. Aber natürlich möchte sich Thomas Pledl viel lieber und möglichst schnell durch gute Leistungen in die Köpfe der Fortuna-Fans bringen. Bislang hat der neue Flügelspieler, der vom FC Ingolstadt nach Düsseldorf kam, nur eine halbe Stunde spielen dürfen: 16 Minuten in Bremen, und 14 in Frankfurt. Er brennt darauf, in der Fußball-Bundesliga von Anfang an zeigen zu können, was er drauf hat.
Die Enttäuschung vom 1:2 in Frankfurt ist abgehakt, in der Länderspielpause haben Pledl und seine Mitspieler intensiv gearbeitet. „Wir sind in der Lage, jeder Mannschaft Probleme zu bereiten, natürlich muss man dann auch etwas Zählbares mitnehmen“, erklärte der 25-Jährige vor dem Spiel am Freitag gegen Wolfsburg (siehe Kasten). „Dazu dürfen die Ordnung, die Kompaktheit und die Aggressivität nicht eine Sekunde nachlassen.“ Und auch die Gefährlichkeit bei Kontern war ein Thema für Mannschaft und Trainer in der Länderspielpause: „Das wollen wir unbedingt besser machen.“ Er selbst musste sich nur in Sachen Tempo von der zweiten auf die erste Liga umstellen.
Die Voraussetzungen für gute Leistungen seien in Düsseldorf nahezu ideal: „Die Mannschaft hat mich super aufgenommen, nach ein paar Tagen habe ich mich so gefühlt, als wäre ich schon Monate oder Jahre hier“, sagt Pledl. „Ich hätte es mir nicht besser wünschen können, Mannschaft und Stadt sind top.“ Zudem kannte er Matthias Zimmermann sowie Markus Suttner und Alfredo Morales aus seiner Zeit in Ingolstadt.
Der 25-Jährige spürt das Vertrauen des Trainers
Den Abstieg mit dem FCI hat Pledl immer noch im Hinterkopf. Der sei nach einer guten Saisonendphase — die er entscheidend mitgeprägt hatte — völlig unnötig gewesen. „Wenn dich als Fußballer ein Abstieg nicht innerlich berührt, dann bist du falsch in diesem Job. Das ist das Schlimmste, was einem Fußballer außer schwersten Verletzungen passieren kann.“ Das habe einige Tage weh getan, obwohl er schon Wochen vorher bei Fortuna unterschieben hatte.
Jetzt spürt Pledl das Vertrauen des Trainers. Er weiß, was Friedhelm Funkel und der Verein von ihm erwarten. Das System der Mannschaft kommt ihm dafür aber auch entgegen. Für das schnelle Umschaltspiel ist er vorgesehen. Und als Konkurrenz für Bernard Tekpetey, Erik Thommy, Dawid Kownacki und Nana Ampomah ist er verpflichtet worden. Dass einige Spieler um die Positionen auf der Außenbahnen konkurrieren, weiß Pledl: „Ich kann als schneller Spieler viele Läufe in die Tiefe machen. In den Abschlusssituationen muss ich aber noch mehr Ruhe bewahren, damit Tore und Assists dabei herauskommen.“