Fortuna gegen die Bayern Vom legendären 6:5 bis zu Lukebakios Dreierpack

Düsseldorf · Wenige Tage vor Fortunas Spiel gegen die Bayern blickt die WZ auf besondere Duelle beider Klubs zurück.

Jörg Schmadtke lässt sich nach seinem Bundesliga-Debüt feiern.

Foto: horstmüller/Horstmüller

Fortuna Düsseldorf gegen den FC Bayern München — da werden nicht nur bei den älteren Fußballfans Erinnerungen an besondere Duelle in der Bundesliga oder dem DFB-Pokal wach. Spätestens seit dem denkwürdigen Aufeinandertreffen beider Klubs in der Arena des Deutschen Rekordmeisters in der vergangenen Saison haben auch die jüngeren Fans der Fortuna ein Stückchen Historie verinnerlicht. Die WZ blickt wenige Tage vor dem Heimspiel der Düsseldorfer gegen die Bayern (Samstag, 15.30 Uhr) auf einige dieser Duelle zurück. Ausnahmsweise nicht dabei: Das legendäre und so oft beschriebene 7:1 aus dem Jahr 1978.

18. September 1995

Heiner Baltes (r.) im Duell mit Bayerns Franz Beckenbauer.

Foto: horstmüller/Horstmüller

Ben Manga und sein Spiel des Lebens — der Amateur absolviert in der zweiten DFB-Pokalrunde gerade mal seine zweite Partie bei den Profis und wird zum Bayern-Schreck. Einen Treffer erzielt der heutige Scout von Eintracht Frankfurt beim 3:1 (1:0) zwar nicht, doch das süddeutsche Star-Ensemble von Trainer Otto Rehhagel bekommt den offensiv ausgerichteten Außenverteidiger zu keinem Zeitpunkt in den Griff. Nach Toren von Darko Pancev und Richard Cyron trifft Thomas Seeliger in der Schlussminute zum 3:1. Auf Vorlage von Ben Manga.

28. September 1985

Der bisher letzte Bundesliga-Heimsieg der Fortuna gegen den ruhmreichen FC Bayern. Mehr als 34 Jahre liegt dieser Tag inzwischen zurück. Die sportliche Situation in Düsseldorf ist angespannt, in der Kurve hängt ein Plakat auf dem „Keine Leistung, keine Fans“ zu lesen ist. Gerade einmal 21 500 Zuschauer werden im Rheinstadion anschließend Zeuge einer starken Düsseldorfer Leistung. Andreas Keim, Hasse Holmqvist, Sven Demandt und Ralf Dusend erzielen die Treffer beim 4:0 (1:0), zwischen den Pfosten bestreitet ein gewisser Jörg Schmadtke sein erstes Bundesligaspiel. „Ich war davon überzeugt, dass er eine gute Leistung bringen kann“, sagte Trainer Dieter Brei später im Interview mit dem jungen Reinhold Beckmann.

3. Februar 1984

Deutlich besser besucht ist das Rheinstadion an diesem Freitagabend eineinhalb Jahre vor dem Schmadtke-Debüt. 60 000 Besucher werden gezählt. Und die erleben eine furiose Fortuna, die dank der Treffer von Ralf Dusend, Günter „Schädel“ Thiele sowie eines Eigentors von Norbert Nachtweih bereits nach 45 Minuten mit 3:0 vorne liegt. Der im September 2019 verstorbene Atli Edvaldsson trifft kurz vor dem Abpfiff zum 4:1-Endstand. Auf die Frage, wann die Fortuna auf Platz eins stehen würde, antwortet Trainer Willibert Kremer: „So vermessen sind wir nicht.“ Am Saisonende liegt die Fortuna auf Platz 14, zwei Punkte vor dem ersten Abstiegsrang.

7. Juni 1975

Dreieinhalb Jahre vor dem 7:1 gegen die Münchner sehen 32 000 Zuschauer elf Tore und einen 6:5 (2:4)-Sieg der Fortuna. Am vorletzten Spieltag der Saison ist der Titelkampf entschieden. Borussia Mönchengladbach wird Deutscher Meister, die Bayern landen nur mit Tabellen-Mittelfeld, beenden die Saison schließlich auf Rang zehn. Bei sommerlichem Wetter spielen beide Teams offensiv. Wolfgang Seel und Timo Kriegler treffen in der ersten Hälfte für die Fortuna, die jedoch mit 2:4 hinten liegt. Nach der Pause sorgen Reiner Geye, Heiner Baltes, Dieter Brei und Dieter Herzog mit ihren Toren für einen der denkwürdigsten Fortuna-Siege überhaupt im Rheinstadion.

24. November 2018

Die Bundesliga feiert Dodi Lukebakio. Der belgische Offensivspieler erzielt beim 3:3 (1:2) alle drei Düsseldorfer Treffer und wird zum ersten „Bayern-Schreck“ im Fortuna-Trikot seit Ben Manga. „Es reicht ein Wort. Das war unbelievable — unglaublich“, sagt die Leihgabe des englischen FC Watford. Das fasste den Düsseldorfer Tag in München perfekt zusammen.