Fortuna gegen Gladbach vor einer Geisterkulisse?

Die alten Rivalen treffen am zweiten Spieltag aufeinander. Meister Dortmund und Bremen eröffnen die 50. Saison — wie zum Start 1963 auch.

Frankfurt. Borussia Dortmund freut sich über einen attraktiven Gegner im Auftakt-Spiel der 50. Bundesliga-Saison am 24. August. Gegen Werder Bremen tritt der Meister an, wie auch am ersten Spieltag der Bundesliga-Geschichte im Jahr 1963. „Die Vorstellung des Spielplans weckt in mir immer die Vorstellung, dass es bald wieder losgeht“, sagte Dortmunds Meistertrainer Jürgen Klopp. „Ich freue mich, endlich wieder auf dem Trainingsplatz zu stehen.“

Auch Aufsteiger Greuther Fürth hätte sich kaum einen besseren Gegner als den FC Bayern zum ersten Auftritt überhaupt in der höchsten Spielklasse wünschen können. Doch die gestrige Vorstellung des Spielplans für die Jubiläums-Spielzeit der Bundesliga durch die Deutsche Fußball Liga hatte nicht nur Gewinner.

Am Niederrhein gab es großen Frust, denn die Fortuna soll ihr erstes Heimspiel am zweiten Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach austragen. Das Derby findet aber eventuell vor leeren Rängen statt, da der DFB-Kontrollausschus neben einer Geldstrafe von 100 000 Euro auch einen Ausschluss aller Zuschauer beim ersten Heimspiel der Düsseldorfer nach den Ausschreitungen der vergangenen Spielzeit inklusive der Vorfälle beim Relegationsrückspiel am 15. Mai gegen Hertha BSC beantragt hat.

„Wenn dieses Spiel ohne Zuschauer stattfindet, wäre das sehr schade“, sagte Max Eberl, Sportdirektor von Borussia Möchengladbach. „Wir haben keinerlei Einfluss auf das Strafmaß und können auch nicht intervenieren.“ Von einer „Schockstarre“ berichtet Fortunas Vorstandsvorsitzender Peter Frymuth: „15 Jahre haben wir sehnsüchtig auf die Spiele gegen Borussia gewartet. Es wäre also für die Fans beider Mannschaften wichtig, wenn wir erreichen könnten, dass das Strafmaß abgemildert wird.“

Die DFL wollte keinerlei Verbindung zwischen Strafandrohung und Spielplangestaltung hergestellt wissen. „Wir können keine Rücksicht auf irgendwelche Zusammenhänge nehmen. Denn die Spielplangestaltung ist so komplex und hängt von so vielen Faktoren ab“, erklärte Holger Hieronymus, Geschäftsführer Spielbetrieb der DFL, auf Nachfrage unserer Zeitung.

Gewollt oder nicht gewollt, die Gladbacher freuen sich auf ihr letztes Spiel in der kommenden Saison. Denn da empfängt die Borussia den FC Bayern.