Fortunas Geisterspiel: Public Viewing beim Spiel gegen Gladbach?
Noch ist offen, ob das erste Heimspiel ohne Fans bleibt. Und: Es sind bereits 5000 Dauerkarten verkauft worden.
Düsseldorf. Ausgerechnet Mönchengladbach. Von enttäuscht bis stinksauer reichen die Reaktionen der Fortuna-Fans auf den Spielplan für die 1. Bundesliga — und die Aussicht, dass gerade das Derby zum Geisterspiel werden könnte. „Schade für die Stimmung“, kommentiert ein Fan im Internetforum der WZ.
„Ich hab so nen Hals! Wenn es wirklich so kommt, sollten sich DFL und DFB mal fragen, ob sie noch für den Fan da sind oder für wen die Bundesliga eigentlich ausgetragen wird“, meint ein anderer. Und wieder ein anderer schreibt: „Auch ich bin traurig, dass es ausgerechnet das Spiel gegen Mönchengladbach betrifft.“
Wenig Trost bringt da auch die Aussicht auf ein großes Public Viewing auf der Heine-Allee, wie es FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus für den Fall vorgeschlagen hat, dass die Fans nicht in die Arena dürfen. „Wir lassen uns die Freude am Aufstieg nicht verderben“, begründet er seinen Vorstoß.
Aber: Es ist ungewiss, ob eine solche Veranstaltung überhaupt möglich ist. Grünen-Ratsherr Günter Karen-Jungen, der auch im Fortuna-Aufsichtsrat sitzt, ist skeptisch: „Das wird schon wegen der nötigen Genehmigungen schwierig.“
Der DFB will das Thema mit Hinweis auf das laufende Verfahren — eine Entscheidung über den Einspruch von Fortuna wird noch in dieser Woche erwartet — nicht kommentieren.
Ebenso verhält sich Fortuna-Präsident Peter Frymuth. Klar ist aber, dass bei ähnlichen Fällen zuvor nie ein Public Viewing zustande kam. Hauptgrund dafür sind die Übertragungsrechte: Ohne die Zustimmung des Bezahlsenders Sky geht rein gar nichts. Und: Fortuna selbst will nicht Veranstalter des Rudelguckens sein.
Bestens läuft der Vorverkauf für die Saison an. In den ersten beiden Tagen wurden 5000 Dauerkarten an bisherige Inhaber eines solchen Tickets verkauft. Am nächsten Montag steigen die mehr als 10 000 Fortuna-Mitglieder ins Verfahren ein, am 9. Juli startet dann der freie Dauerkartenverkauf.
Offen ist, ob tatsächlich bei 30 000 Dauerkarten Schluss ist — wie etwa in Mönchengladbach. „Wir wägen ab diesem Punkt ab, ob der Verkauf weitergeht“, sagt Fortuna-Vorstandsmitglied Sven Mühlenbeck. Grund: Auch Fans, die weit entfernt wohnen und nicht immer können, sollen Chancen auf einen Arena-Besuch haben.