Fußball-Bundesliga Fortunas Spitzen stillen ihren Torhunger

Düsseldorf · Lukebakio, Kownacki und Raman zeigen ihre Klasse und Schnelligkeit. Alle Stürmer verweisen aber darauf, dass die Mannschaft im Mittelpunkt steht.

Jetzt ist der Sieg perfekt: Aymen Barkok (l.) und Niko Gießelmann (r.) freuen sich mit Dawid Kownacki, der das 4:0 erzielt hat.

Foto: Wolff/CHRISTOF WOLFF

Es sieht fast so aus, als hätte die Fortuna ihre Ideal-Sturmbesetzung gefunden. Die drei Offensiven, Dodi Lukebakio, Dawid Kownacki sowie Benito Raman haben auf Schalke nicht nur gezeigt, dass sie extrem gut harmonieren, sondern sie waren auch treffsicher und äußerst effektiv. Vier (fünf) Tore beim Vizemeister zu erzielen, ist schon eine Hausnummer. Das hat nicht nur mit der schlechten Leistung des Gegners zu tun.

Überragend war vor allem Benito Raman, der auch das vermeintliche 1:0 von Lukebakio in der 21. Minute mit einem Ballgewinn (Foul?) sowie einem Traumpass vorbereitet hatte. „Es hat Riesenspaß gemacht“, sagte der kleine Belgier, der direkt noch eine Ansage an den Trainer hinterherschickte. „Ich hoffe, er hat gesehen, dass ich nicht nur als Joker gute Leistungen bringen kann.“ Immerhin hat Raman bereits sechsmal getroffen.

Bereits zwei Treffer mehr hat Kollege Lukebakio auf dem Konto. „Das war nie ein Foul von Benito vor dem zurückgepfiffenen Tor von mir“, erklärte die Leihgabe des FC Watford. „Da hat mir der Schiedsrichter ein Tor gestohlen. Das verstehe ich nicht.“ Wenig später kam Lukebakio doch noch zu seinem Tor. Den Elfmeter nach einem Handspiel von Matija Nastisic verwandelte er sicher. „Ich freue mich für die Mannschaft und den gesamten Klub“, sagte der Belgier. „Wir haben heute gezeigt, welche Mentalität wir auf den Platz bringen können. Egal, was passiert — wir arbeiten immer weiter. Das ist unsere große Stärke. Wir genießen das heute, müssen aber bis zum Saisonende noch einige Punkte holen.“ Auffällig, wie sich Lukebakio auf Aktionen für die Mannschaft beschränkte und seine Solo-Auftritte, die beim Trainer gar nicht gut ankommen, fast völlig vermied. Er setzte seine Stärken überzeugend ein.

Auch Fortunas andere Stürmer erhalten wieder ihre Chance

Auch Dawid Kownacki stellte sich ganz in den Dienst der Mannschaft. Seine beiden Treffer zeugen von Coolness und Treffsicherheit. Kuriosität am Rande ist, dass sich der Pole vor dem Transferschluss gegen die deutlich bessere Offerte von Schalke 04 und für die Fortuna ausgesprochen hatte. „Unsere schnellen Spitzen haben das richtig gut gemacht“, lobte Friedhelm Funkel seine Stürmer. „Dabei mussten die beiden Außen noch mehr mit nach hinten arbeiten als Dodi.“ Er wusste genau, dass seine Mannschaft Geschwindigkeitsvorteile haben würde. Dass sie das dann so gut ausspielen, war nicht unbedingt zu erwarten. Aber die schnelle Auffassungsgabe in den Umschaltsituationen hat dem Trainer sehr gut gefallen. Es wird also weiterhin einen heißen Konkurrenzkampf im Training unter den Offensivkräften geben. Denn auch Rouwen Hennings, Marvin Ducksch sowie Takashi Usami kämpfen darum, wieder von Anfang an zu spielen. Und wahrscheinlich werden sie, wie Friedhelm Funkel in dieser Saison immer wieder mit seiner Rotation getan hat, schon bald wieder zeigen können, dass die Fortuna auch auf sie setzen kann.