Fortuna Düsseldorf Fortuna hat Glück für drei Spiele

Die Düsseldorfer nehmen beim 0:0 in Würzburg einen Punkt mit, haben aber extrem viel Dusel. Zweimal treffen die Kickers Aluminium, ein klares Tor wird nicht anerkannt.

Der Würzburger Elia Soriano (r) kämpft mit dem Düsseldorfer Kaan Ayhan um den Ball.

Foto: Daniel Karmann

Würzburg. Eigentlich hatte Friedhelm Funkel für das Auswärtsspiel seiner Fortuna beim aggressiv auftretenden Aufsteiger Würzburger Kickers fest mit Adam Bodzek geplant. Der Mittelfeldspieler sollte nach seiner fünften Gelben Karte und der daraus resultierenden Sperre wieder in die Startformation des Fußball-Zweitligisten zurückkehren. Doch Bodzek meldete sich mit Magen-Darm-Problemen ab. Und so zog Funkel Marcel Sobottka ins defensive Mittelfeld zurück. „Zum Glück habe ich viele Spieler, die auf mehreren Positionen agieren können“, hatte der 62-Jährige bei der Pressekonferenz am Freitag gesagt. Am Ende durften Funkel und sein Team einen Punkt mit ins Rheinland nehmen. Beim 0:0 hatte Würzburg Chancen für drei Spiele — doch Michael Rensing, viel Glück, eine Fehlentscheidung und Unvermögen des Aufsteigers verhinderten die vierte Saisonniederlage.

Wie es sich bereits im Vorfeld des Spiels angedeutet hatte, kam in Fortunas Innenverteidigung Robin Bormuth an der Seite von Kevin Akpoguma zum Einsatz. Für den ebenfalls erkrankten Lukas Schmitz rückte Julian Schauerte auf die linke Außenposition der Vierer-Abwehrkette. Auf schwer bespielbarem, weil extrem harten und kalten Untergrund, entwickelte sich eine Begegnung, in der Strafraumszenen in den ersten 45 Minuten die Ausnahme waren. Die Kickers erarbeiteten sich — wie von Funkel im Vorfeld bereits erwartet — viele Freistoß-Situationen, die Fortuna agierte defensiv und versuchte hin und wieder mit schnellen Kontern Akzente zu setzen.

Fortuna nimmt einen Punkt in Würzburg mit
18 Bilder

Fortuna nimmt einen Punkt in Würzburg mit

18 Bilder

Die besten Möglichkeiten vor der Pause hatten die Gastgeber. Peter Kurzweg (31.) traf den Pfosten, Junior Diaz‘ Freistoß (36.) streifte das Lattenkreuz. Zum dritten Mal Glück hatte die Fortuna in der 41. Minute, als Schiedsrichter Florian Heft nach Rücksprache mit seinem Assistenten nicht auf Tor für Würzburg entschied, als der Ball nach einer Chance für Tobias Schröck wohl in vollem Umfang die Linie überquert hatte.

Am Chancenplus der Kickers änderte sich auch nach der Pause nichts. Fortuna-Torhüter Michael Rensing hielt seiner Mannschaft mit glänzenden Reaktionen gegen Elia Soriano (48.) und Felix Müller (49.) die „Null“. Wenig später parierte der Schlussmann erneut gegen Soriano (62.). Die Düsseldorfer zeigten sich nur selten in der Offensive. Funkel wechselte Arianit Ferati aus und brachte Özkan Yildirim. Mehr Kreativität gab es dennoch nicht.

Soriano vergab nach einem Freistoß des eingewechselten Valdet Rama nach 77 Minuten auch seine dritte gute Chance, als sein Schuss links am Tor von Rensing vorbei ging. Die Fortuna trat auf der anderen Seite vor Torwart-Oldie Robert Wulnikowski lange gar nicht mehr in Erscheinung. Erst sieben Minuten vor Schluss wurde es noch einmal gefährlich, als Kapitän Axel Bellinghausen in der Mitte eine Hereingabe von Kaan Ayhan nur knapp verpasste. Die wohl klarste Gelegenheit vergab abermals Soriano (85.), als er aus 30 Zentimetern den Ball nicht im leeren Tor unterbringen konnte.

Am Ende blieb es beim torlosen Unentschieden, das nicht nur aufgrund der Vielzahl von Würzburger Chancen ein enorm glücklicher Punktgewinn für die Düsseldorfer war. In der 41. Minute hätte Schiedsrichter Heft auf Tor für die Kickers entscheiden müssen. Stattdessen bleibt die Fortuna mit nunmehr 24 Punkten Tabellensechster und vor dem Aufsteiger aus Mainfranken.