Fortuna Düsseldorf Fortuna hat großen Respekt vor „kleinem“ SVS

Fortunas Gegner am Sonntag wird von vielen immer noch belächelt. Friedhelm Funkel dagegen lobt die Arbeit des SV Sandhausen.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Der SV Sandhausen ist ein bemerkenswerter Fußball-Zweitligist. „Wenn man sieht, welche Möglichkeiten der SVS hat, dann kann man nur den Hut vor diesem Verein ziehen. Nicht nur deshalb fahren wir mit dem allergrößten Respekt nach Sandhausen“, sagt auch Fortunas Cheftrainer Friedhelm Funkel. Die 15 000 Seelen große Gemeinde aus dem nordwestlichen Baden-Württemberg gilt unter vielen Fans der übrigen Zweitligavereine noch immer als der kleine Dorfverein, den niemand so richtig ernst nimmt. Dabei spielt der Club nun inzwischen im sechsten Jahr in Folge im Unterhaus. „Warum das manche so sehen, dafür habe ich keine Erklärung“, sagte Funkel. „Ich lege mich fest, dass der SVS in dieser Saison nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird.“

Wenn am Sonntag (13.30 Uhr) die beiden noch ungeschlagenen Teams aus Sandhausen und Düsseldorf im Hardtwaldstadion aufeinander treffen, ist es zugleich auch das Duell des jüngsten und des ältesten Trainers der Liga. Für den in rot und weiß spielt das aber keine Rolle. „Das ist eine nette Geschichte am Rand, vor allem für die Medien“, erklärt Funkel. „Kenan Kocak macht dort jedenfalls unglaublich gute Arbeit. Die Mannschaft ist sehr laufstark, geht viel Risiko. Aber wir werden darauf vorbereitet sein“, verspricht der 63-Jährige vor dem Aufeinandertreffen mit seinem 36 Jahre alten Gegenüber. Viel interessanter als der Altersunterschied der Übungsleiter erscheint da schon die Tatsache, dass beide Teams derzeit einen richtigen Lauf haben. Die Fortuna ist saison- und wettbewerbsübergreifend seit sieben Begegnungen ungeschlagen, die Gastgeber immerhin in der Liga seit fünf Spielen.

Einer, der seit Jahren die personifizierte Konstanz im Team der Düsseldorfer ist, kann am Sonntag nicht mithelfen. Torhüter Michael Rensing fehlt aufgrund einer Rippenverletzung. Für die Nummer eins rückt Raphael Wolf zwischen die Pfosten. „Er hat sich im Training immer weiter gesteigert und vermittelt uns ein gutes Gefühl. Raphael ist reif und erfahren. Er hat unser aller Vertrauen“, sagt Funkel.

Bis auf Rensing und den noch nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte befindlichen Havard Nielsen kann die Fortuna am Sonntag personell aus dem Vollen schöpfen. Viel Grund zu Veränderungen in der Startformationen hat Funkel nicht, lässt aber wie immer noch offen, ob es nicht doch die eine oder andere Überraschung gibt. „Ich habe mir einige Dinge überlegt“, so die Aussage des Trainers.

Was sicher nicht zu seinen Überlegungen gehört, ist, seiner Mannschaft mit auf den Weg zu geben, sich erst einmal hinten reinzustellen. „Das macht heute keine Auswärtsmannschaft mehr. Früher war das anders. Da wolltest du vielleicht erst einmal hinten die Null halten. Aber mittlerweile spielen alle auswärts im Grunde so wie in einem Heimspiel“, sagt Funkel. Der große Respekt vor dem Gegner und dessen guter Arbeit sorgt bei der Fortuna für kein Umdenken.