Fortuna II: Druck liegt bei RWO

Gegner Oberhausen steht am Samstag unter Zugzwang.

Düsseldorf. Sportfreunde Lotte, Fortuna Köln und Viktoria Köln — die Tabellenspitze der Fußball-Regionalliga West stellt sich nach dem ersten Saisondrittel so dar, wie es viele Experten vor dieser Spielzeit vermutet hatten. Dass Fortunas zweite Mannschaft zu diesem Zeitpunkt immer noch zum Verfolgerfeld der Topteams zählen würde, damit hatten aber wohl die wenigsten gerechnet. Zumal der augenblickliche Höhenflug der Flingerner, die in den vergangenen Jahren stets nur mit Ach und Krach dem Abstieg entkamen, beileibe kein Zufallsprodukt ist.

Der sechste Tabellenplatz, den die Elf von Taskin Aksoy nach zwölf absolvierten Begegnungen belegt, spiegelt auch den derzeitigen Leistungsstand des Teams wider. Nachwuchschef Markus Hirte und Taskin Aksoy haben eine Mannschaft geformt, in der die Mischung stimmt. Die Routiniers Jens Langeneke und Christian Weber sorgen für Stabilität. Um sie herum scharen sich Talente, wie sie der Verein wohl schon lange nicht mehr hatte.

Mit Samuel Piette (Kanada A-Team), Tugrul Erat (Aserbaidschan U21) und Mo Karpuz (Türkei U20) laufen alleine drei (Junioren-)Nationalspieler regelmäßig für die „Zwote“ auf. Auch Timm Golley und Neuzugang Eren Taskin haben sich in der Liga bereits einen Namen gemacht.

Zudem läuft die Zusammenarbeit zwischen Lizenz- und Nachwuchsabteilung besser als in der Vergangenheit. Vielversprechende Nachwuchskräfte wie Ihlas Bebou und Christian Gartner bekommen regelmäßig die Gelegenheit, in der Regionalliga Spielpraxis zu sammeln.

Deshalb kommt es nicht von ungefähr, dass die Fortuna aktuell sogar knapp die Nase vor ihrem heutigen Gegner hat. Bei Rot Weiss-Oberhausen lief es nach einem tollen Saisonstart in den letzten Wochen nicht mehr rund. Den Tiefpunkt erlebten die „Kleeblätter“ unter der Woche beim Niederrheinpokal-Aus gegen den Oberligisten Wuppertaler SV.

Im eigenen Stadion steht RWO daher Samstag unter größerem Zugzwang als die Fortuna. Die Platzherren müssen punkten, wollen sie nicht im tabellarischen Niemandsland versinken und nebenbei ihr Publikum versöhnen, das zuletzt nicht mehr so zahlreich ins Stadion strömte wie erhofft.