Benschops goldene Tore

Der niederländische Stürmer erzielt in Ingolstadt erneut einen Doppelpack.

Düsseldorf. Es war eine dieser Ehren-Auswechslungen, die einem Spieler des Tages zuteil wird: Wenige Minuten vor Schluss durfte Fortuna-Stürmer Charlison Benschop den Fußballrasen in Ingolstadt verlassen. Vom Beifall der rund 1500 mitgereisten Fortunafans begleitet, wie es einem zweifachen Torschützen gebührt. Er reckte siegesgewiss den Daumen zur Tribüne hoch und klatschte alle Kollegen auf der Auswechselbank ab. Am lautesten knallte es bei Trainer Mike Büskens. Dem hatte der Niederländer richtig Spaß gemacht. „Sein abgefälschter Freistoß zum 1:0 war unser Türöffner“, sagte Büskens nach dem 2:1 des Zweitligisten im Ingolstädter Sportpark.

Dabei war es beinahe Zufall, dass Benschop kurz nach der Pause den Freistoß aus zentraler Position geschossen hatte. „Wir haben das nicht großartig festgelegt, wer schießt. Wenn ich mich gut fühle, trete ich an. Aber auch Bodze hat es aus dieser Entfernung drauf.“ Das zeigte jener Adam Bodzek gegen Ende des Spiels mit seinem Freistoß-Lattenknaller — nachdem er eingewechselt worden war. Und weil sein Freistoßrivale zuvor nicht auf dem Feld war, durfte Benschop eben draufhalten. Ivan Paurevic fälschte die Kugel unhaltbar ab. „Das ist schon sehr bitter, so in Rückstand zu geraten“, sagte Ingolstadts Trainer Ralph Hasenhüttl.

Den Fortunen war es herzlich egal, und zur ansprechenden Defensivleistung der ersten Hälfte gesellte sich in der Folge auch das offensive Selbstvertrauen.

Trainer Mike Büskens sah diese Entwicklung gerne: „Man muss eben auch mal in die Box gehen und abziehen. Der Versuch ist nicht strafbar.“ Benschop habe das endlich umgesetzt, nachdem es in der ersten Hälfte so gut wie nie offensiv gefährlich geworden war. Oliver Fink hatte gut nachgesetzt, den Ball blitzschnell in den Strafraum gespielt. „Das ging wirklich unheimlich schnell. Ich habe den Ball nur an meinem Fuß gesehen und wenig später im Netz“, sagte Benschop über seinen sechsten Saisontreffer zum 2:0. Es war sein zweiter „Doppelpack“, nachdem er im Spiel zuvor gegen Fürth (2:1) schon zwei Mal getroffen hatte.

Für Benschop eine Frage des Systems: „Mit zwei Stürmern spielen wir einfach besser, das sollten wir immer so machen.“ Sicherlich ist es auch eine Frage des Selbstbewusstseins, und das klingt bei Benschop auf Niederländisch kaum anders als auf Deutsch: „Wenn man Spiele gewinnt, dann geht eben ,das Vertraue up’“.