Fortuna in der Arena eine Macht
Nach dem 2:0 gegen Oberhausen steht Düsseldorf auf Platz drei. Sebastian Heidinger ist der Mann des Tages.
Düsseldorf. Man hatte es ahnen können. Norbert Meier hat in dieser Saison noch nicht viel falsch gemacht, manch einer sagt sogar: rein gar nichts. Am Sonntag trat der Zweitliga-Trainer von Fortuna Düsseldorf wieder einmal in eigenen Spuren: Für den gesperrten Torjäger Ranisav Jovanovic nominierte Meier kurzerhand den bislang selten berücksichtigten Sebastian Heidinger in die Anfangsformation gegen Rot-Weiß Oberhausen.
Der kam, sah und traf zum 1:0 (27.), als er einen nicht festgehaltenen Ball von Oberhausens Torwart Pirson sehenswert aus spitzem Winkel ins Tor beförderte. Und eben dieser Heidinger bereitete auch den zweiten und entscheidenden Treffer vor, als er nach einer Flanke von Patrick Zoundi den Ball per Kopf an den Pfosten setzte - und Martin Harnik nur noch abstauben musste (34.).
Heidinger also gab den 32.495 Zuschauern in der Düsseldorfer Arena bei klirrender Kälte ein wärmendes Gefühl und seinem Trainer wieder einmal Recht. Der hatte dem Stürmer erst beim Morgenspaziergang seinen Einsatz angekündigt. "Dann denkt er auch nicht so viel nach", sagte Meier, der sich für seinen personellen Schachzug nicht feiern lassen wollte, aber dennoch gestand: "Als Heidi getroffen hat, habe ich meinen Co-Trainer Uwe Klein nur kurz angeguckt und ihm zugenickt."
Blindes Verständnis, dass die Düsseldorfer in dieser Saison auszeichnet wie kein anderes Team der Liga. Sieben Heimsiege aus neun Heimspielen, ungeschlagen im eigenen Stadion, Tabellendritter kurz vor der Winterpause. Das ist eine Marke, die man inzwischen ernst nehmen muss. "Die Tabelle hefte ich mir ab, wie alle anderen auch. Wir freuen uns alle, mehr aber auch nicht", sagte Meier zwar gewohnt nüchtern. Aber man merkte ihm an, dass sich der Glaube an seine Mannschaft auch bei diesem Berufsrealisten immer mehr verfestigt hat.
Die hat es am Sonntag gegen Oberhausen geschafft, mit einer durchschnittlichen Leistung das Optimale geerntet zu haben. Viel mehr als die zwei Chancen gab das Spiel an zwingenden Offensivaktionen nicht her. "Aber wenn der Gegner Fehler macht, muss man da sein", sagte Meier und hatte damit ein ganzes Spiel analysiert.
Oberhausen, das nach starkem Saisonbeginn inzwischen fünf mal in Folge verloren hat, wirkte offensiv seltsam gehemmt. Düsseldorf dagegen spielte den Vorsprung sachlich herunter. "Die Pause wird uns gut tun", sagte RWO-Trainer Jürgen Luginger, seine Erkenntnis hatte sich während des Auftritts in Düsseldorf verfestigt. "Es war ein Kampfspiel, keines für die Zuschauer, und keines für mich", sagte Fortuna-Kapitän Andreas Lambertz. Auch das hatte man ahnen können.