Fortuna in der Rolle des Jägers
Heimstärke ist für Finanzvorstand Paul Jäger ein Argument, um den Aufstieg zu schaffen.
Düsseldorf. Für die Fortuna-Profis Christian Weber und Jens Langeneke war die Teilnahme am Düsseldorfer Rosenmontagszug eine willkommene Ablenkung, am Dienstag hatte Trainer Norbert Meier den Zweitliga-Fußballern trainingsfrei gegeben. Also dürfte vom Karnevals- oder Niederlagen-Kater beim Vormittagstraining am Mittwoch nichts mehr zu spüren sein. Wenn die jecken Karnevalstage mit etwas Spaß die Köpfe freigepustet haben, dürfte der Blick fürs Sportliche schnell wieder klar werden. Denn schließlich ist am Aschermittwoch trotz des 1:2 bei 1860 München nicht „alles vorbei“, wie es in einem alten Karnevalsschlager heißt.
Trotz der zweiten beeindruckenden Serie (auswärts 14 Spiele ohne Niederlage), die nun gerissen ist. Der „Winterspeck“ ist zwar aufgezehrt, der erste Tabellenplatz vorerst verloren, aber der Aufstieg in die 1. Bundesliga ist nach wie vor aus eigener Kraft zu schaffen. So sind die zwei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Eintracht Frankfurt durchaus aufholbar. Sogar nur einen Punkt trennt die Fortuna vom Tabellenzweiten FC St. Pauli, den sie am 28. Spieltag empfängt — gerade noch das schlechtere Torverhältnis vom Tabellendritten Greuther Fürth, dem Gastgeber am vorletzten Spieltag (29. April). Daher dürfe keinem der Fortunen bange sein, sagt Finanzvorstand Paul Jäger: „Wir haben noch sieben Heim- und nur noch fünf Auswärtsspiele. Und zu Hause werden wir eine Macht sein.“
Den Anfang einer neuen Heimserie können die Fortunen am kommenden Montag im West-Derby gegen Alemannia Aachen machen (20.15 Uhr, Arena). Nicht zuletzt, weil die Gastgeber in der vermutlich stärksten Besetzung auflaufen können. So ist Top-Torschütze Sascha Rösler nach abgelaufener Gelb-Rot-Sperre wieder einsatzbereit und brennt auf einen Einsatz gegen seinen Ex-Klub.
So bitter es auch war, für eine starke Leistung in München nicht belohnt worden zu sein: Die Fortunen finden sich nun wieder in der Rolle des Jägers wieder, und damit kamen sie im bisherigen Saisonverlauf ohnehin besser zurecht. Letztlich müssen die Fortunen auf zweierlei Weise die Qualitäten wieder unter Beweis stellen, die sie in der Hinrunde nach oben gebracht haben: Hinten muss wieder die Null stehen, und vorne sollten die Stürmer die vielen Gelegenheiten viel abgeklärter nutzen — möglichst um in Führung zu gehen. Denn das gelang jetzt fünf Spiele in Folge nicht mehr. Das ist dann mal eine Serie, die sich zu beenden lohnt.
“ Der Live-Ticker mit WZ-Experte Marcus Feinbier zum Spiel der Fortuna am kommenden Montag in Aachen ist ab 20.15 Uhr online.