Fortuna kann es nicht zwingen
Nach über 70 Minuten in Überzahl reicht es für den Drittligisten gegen Aue nur zu einem 0:0.
Düsseldorf. Als hätte sich das Motto des Spiels aus Fortuna-Sicht wie ein Lauffeuer nach dem Schlusspfiff verbreitet. Alle Beteiligten sprachen gefragt und ungefragt nach dem 0:0 im Fußball-Drittliga-Spiel gegen Erzgebirge Aue von einer "gefühlten Niederlage". Auch Düsseldorfs Trainer Norbert Meier musste eingestehen, dass seiner Mannschaft diese Punkte einmal fehlen könnten.
"Ich habe immer gesagt, dass wir nicht alle Heimspiele automatisch gewinnen werden", sagte Meier. "Aber wenn ein gastgebendes Team 70 Minuten mit einem Mann mehr spielt, muss man schon von einer kleinen gefühlten Niederlage sprechen."
Es passte an diesem Tag bei der Fortuna nur wenig zusammen. Schnelles Kombinationsspiel fand nicht statt, "und es wurden bei den Abspielen immer wieder die falschen Entscheidungen getroffen", erklärte Meier, der feststellte, dass sein Team diesmal nichts Produktives herausgespielt habe. "Wir hätten wohl auch noch zehn Stunden spielen können, ohne ein Tor zu erzielen."
Dabei hatte Meier alles genau so gemacht wie beim letzten gewonnenen Heimspiel gegen den SV Sandhausen (3:2) vor zwei Wochen. Zum Beispiel die Wahl der eigenen Kleidung. Doch der lila Meier’sche Glückspullover war wohl in der Farbe den Trikots des Gegners zu ähnlich, um seinen Spielern entsprechende Kraft zu geben. Oder die Aufstellung: mit dem offensiven Ahmet Cebe als Außenverteidiger und mit dem wiedergenesenen Ranisav Jovanovic im Sturm war auch die gleiche.
Auch Deniz Kadah durfte nach seiner Sperre wieder wie gegen Sandhausen von Anfang an spielen. Die Laufbereitschaft seiner Spieler stimmte, obwohl man den allerletzten Biss der Spieler auf der Tribüne nicht spüren konnte. Zudem hatte die Fortuna auch keine klaren Möglichkeiten.
Die Gäste aus Sachsen standen sehr gut, viel bewegen mussten sie sich auch nicht, denn weder wurden sie von der Fortuna besonders gefordert, noch waren sie auf mehr aus, als Gegentore zu verhindern. Trotzdem waren sich nach 20 Minuten alle Fans sicher, dass Fortuna nach einer berechtigten Roten Karte gegen Aues Arne Feick in Überzahl das Spiel für sich entscheiden kann.
Der Gegner verstand es aber, organisiert zu bleiben und die entscheidenden Zweikämpfe zu gewinnen. "Wir hatten keine Durchschlagskraft und waren nicht so präsent", erklärte Meier. Aber es gab weitere mögliche Gründe. Ein cleverer Spieler vom Typ eines Axel Lawarée fehlte genau so wie der Wille, das Spiel unbedingt als Sieger zu beenden.