Fortuna-Kapitän Oliver Fink: Es war ein wichtiger Schritt
Der Kapitän war in Heidenheim ein Vorbild. Er traf zum 1:1, musste aber vorzeitig raus.
Düsseldorf. Zwei Tore in vier Spielen ist für einen Mittelfeldspieler keine schlechte Bilanz. Vor allem dann, wenn dieser, wie Oliver Fink, der nach einer langen Pause wegen einer Knie-Verletzung genesen ist, auch erst seit Beginn der Rückrunde wieder spielt. In Heidenheim lief der 32 Jahre alte Oberbayer als Kapitän auf und zeigte nach kurzen Anlaufproblemen ein Klasse-Spiel.
Er belohnte sich mit dem wichtigen Kopfball-Treffer zum 1:1 selbst. Doch dann gab es den Schreckmoment, als Fink leicht humpelnd den Platz verlassen musste (68.). „In erster Linie war es eine Vorsichtsmaßnahme“, erklärt Fink gegenüber unserer Zeitung. „Das Knie war etwas dick geworden, und die Muskulatur hatte etwas zugemacht.“ Er und Interimstrainer Taskin Aksoy entschieden sich dafür, kein Risiko einzugehen, obwohl Fink kaum zu ersetzen war.
Zum Trainerwechsel hat Oliver Fink eine klare Meinung: „Im Fußball gibt es diesen Effekt, der nach einem Trainerwechsel kommt. Keiner weiß genau warum, aber alle laufen und kämpfen offensichtlich mehr.“ Das heißt nicht, dass sich Oliver Fink nicht über die konzentrierte und engagierte Spielweise seiner Mannschaft und den Sieg gefreut hätte. „Wir haben uns viel mehr Chancen herausgespielt, als in den Begegnungen zuvor“, sagte Fink. „Allerdings muss man sagen, dass wir ziemliches Glück hatten — aber auch Geschick.“ So sei die Fortuna mit einem blauen Auge davon- und zum Sieg gekommen.
Dass jetzt die Fans nicht sofort wieder vom möglichen Aufstieg sprechen, ist Fink wichtig. „Wir haben schon registriert, welche Art von Kritik da zuletzt auf uns eingeprasselt ist“, sagte Fink, der trotzdem mit seinen Mitspielern natürlich in die Kurve zu den Fortuna-Fans in Heidenheim gelaufen war. „Es war nicht alles schlecht, und man sollte die ganzen Ereignisse richtig einordnen.“ Jetzt sei dieser erste Sieg nach der Winterpause auch nur ein erster Schritt, um weiter oben dran zu bleiben, mehr nicht.
In Michael Liendl gab es einen Spieler, der ebenfalls einen wichtigen Schritt machte — aus seiner persönlichen Krise heraus. Vor dem Spiel war spekuliert worden, ob er wie Adam Bodzek zunächst auch nur auf der Bank sitzen würde. Liendl erhielt aber das Vertrauen des Trainers. Und der Österreicher hat das gezeigt, wofür ihn die Fans so schätzen. Zu beiden Toren leistete er die Vorarbeit und stellte sich ganz in den Dienst der Mannschaft. „Es hat noch nicht alles geklappt, aber wir haben endlich mal wieder bewiesen, dass wir auch offensiv unsere Stärken haben“, sagte Liendl.