Fortuna lässt nicht locker - Sonderlob für Tah
München (dpa) - Gelöst trat Andreas Lambertz aus der Kabine - als souveräner Aufstiegskandidat flachst es sich leicht.
Die Düsseldorfer Vereinsikone resümierte zufrieden das 1:0 (1:0) beim TSV 1860 München, kein Wunder, stand Lambertz doch erstmals seit mehr als einem halben Jahr wieder in der Startelf und führte die Rheinländer sogar als Ersatz-Kapitän an. Am nächsten Schritt in Richtung Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga hatte der beste Zweikämpfer und lauffreudigste Akteur also großen Anteil. Das Sonderlob nach dem Schlusspfiff kassierte aber ein anderer, einer der großen Hoffnungsträger für die Zukunft.
„Wenn ich einen Spieler rausheben möchte, dann ist das Jonathan Tah. Er hat heute eine überragende Partie gespielt“, unterstrich der Fortunen-Coach Oliver Reck nach dem zehnten ungeschlagenen Spiel in Serie und der erfolgreichen Verteidigung des zweiten Tabellenplatzes. Am Sky-Mikrofon kam der Ex-Profi aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus über seinen vom Hamburger SV ausgeliehenen Innenverteidiger: „Er hat eine Qualität, die ist ja in der 2. Liga verschenkt!“
Der so gelobte, erst 18 Jahre alte Abwehrspieler, beschwor das besondere Flair der Fortunen, die mit nur zwei Punkte aus den ersten drei Ligaspielen und dem Erstrunden-Aus im DFB-Pokal eigentlich schwach in die Saison gestartet waren. Inzwischen passt es aber in Düsseldorf. „Ich fühle mich total wohl hier“, sagte Tah. „Wir sind ein eingeschworenes Team und haben gemeinsam einfach alle Spaß.“
Der Erfolg gibt der Reck-Truppe recht: Zu Spitzenreiter FC Ingolstadt fehlen dank des von Bruno Soares schon in der 4. Minute herausgeköpften Siegtores nur noch drei Punkte. „Die ersten 20 Minuten waren mit das Beste, was wir in dieser Saison bisher gezeigt haben“, lobte Reck in München. Er blickt mit Mut und Selbstvertrauen auf die kommenden Aufgaben: „Wir haben einen sehr tiefen Kader und eine tolle zweite Reihe. Das ist ein großes Plus.“
All das fehlt dem TSV 1860, Konstanz und eine klare Spielentwicklung werden in München weiterhin vermisst. Trainer Markus von Ahlen, dessen Zwischenbilanz mit sechs Punkten aus sechs Spielen nur minimal besser ausfällt als die seines Vorgängers Ricardo Moniz, sucht weiter Konsequenz und Effektivität. „Wir machen zwar Fortschritte, aber nicht im Ergebnis. Ich sehe eine Weiterentwicklung, es gilt aber weiter zu arbeiten, um unsere Fehler abzustellen“, sagte von Ahlen, der sein Team „an einer cleveren Fortuna scheitern“ gesehen hatte.