Doch hinter diesen Äußerungen von Reck versteckt sich auch etwas anderes. Denn wenn der Trainer seine Entscheidung bereits verkündet hätte, wäre deutlich, mit welcher personellen Lösung er für Fortunas Mittelfeld in München aufwarten würde. Denn seine Aussage, der Kapitän kommt aus jedem Fall aus dem Mannschaftsrat, nimmt bereits viel vorweg. Außer den derzeit verletzten Adam Bodzek (etatmäßiger Kapitän), Oliver Fink (Stellvertreter) und Sergio Pinto (Mannschaftsrat) sind in dem sechsköpfigen Gremium der Mannschaft außerdem noch Michael Liendl, Christian Gartner und Andreas Lambertz, der zu den beiden Stellvertretern von Adam Bodzek zählt. Das bedeutet, wenn Lambertz spielt, läuft er auch als Kapitän auf.

Wenn Reck bereits verkündet hätte, dass Michael Liendl Mannschaftsführer würde, wäre klar, dass Lambertz nicht von Anfang an spielen wird. Und genau das will der Trainer weder bereits verraten noch in der Öffentlichkeit verkünden, bevor es die Mannschaft erfährt. Oliver Reck hat Andreas Lambertz noch nicht abgeschrieben, und die Identifikationsfigur der Fortuna könnte in München ein Comeback in der Startelf feiern. Doch sicher ist das nicht. Denn dass Fortunas Trainer auf Lambertz setzen würde, kann man nach den vergangenen zwölf Monaten nicht unbedingt behaupten.

So wäre es keine Sensation, wenn Christian Gartner und Christopher Avevor die Tandem-Lösung im defensiven Mittelfeld der Fortuna bilden würden. Allerdings darf man auch mit einer Systemänderung und einer Raute im Mittelfeld durchaus rechnen. Dann hätte Lambertz vielleicht im halblinken Mittelfeld bessere Chancen, von Anfang an dabei zu sein.