Fortuna Düsseldorf Der nimmermüde Zimmermann
Maria Alm · Fortunas Außenverteidiger war 2018/19 einer der „Dauerbrenner“ der Liga und eine Konstante im Team. Der 27-Jährige möchte in der neuen Saison offensiv mehr in Erscheinung treten.
Rückblickend fehlten Matthias Zimmermann zehn Minuten für einen besonderen Rekord. Im zweiten Ligaspiel der vergangenen Fußball-Bundesliga-Saison in Leipzig wurde Fortunas Außenverteidiger zehn Minuten vor dem Schlusspfiff ausgewechselt — sonst hätte er alle 34 Begegnungen in der Bundesliga über die komplette Spielzeit absolviert, denn danach stand er in jeder Partie über die volle Distanz auf dem Platz. „Ich kann mich an dieses Spiel noch gut erinnern“, sagt der 27 Jahre alte Profi von Fortuna Düsseldorf im Trainingslager von Maria Alm. „Ich kam damals aus einer langen Verletzungsphase und einer harten Vorbereitung. Ich war richtig platt.“ Das hatte man ihm nicht unbedingt angesehen, schließlich war ihm in Leipzig auch noch sein einziges Saisontor gelungen.
Während seiner Jugend spielte Zimmermann auf seiner erklärten Lieblingsposition, der „Sechs“ im zentralen Mittelfeld. „Da bin ich wohl torgefährlicher“, sagt er schmunzelnd. Später wurde er zum Außenverteidiger umgeschult — die Position, die er bei Fortuna nun dauerhaft bekleidet. Mit guten Leistungen stieg sein Selbstvertrauen in der vergangenen Spielzeit immer weiter. Aus Fortunas Mannschaft war der gebürtige Karlsruher als absolute Konstante nicht mehr wegzudenken.
Doch das ist alles Schnee von gestern. „Jetzt will ich noch eine Schippe drauflegen“, sagt der sympathische Profi. „Ich kann noch besser spielen und ich möchte meine Bilanz von einem Treffer und drei Torvorlagen auf jeden Fall toppen.“ Da das aber nicht automatisch von irgendwoher kommt, müsse und wolle er in jedem Training und Spiel weiter Volldampf geben.
Das wird vom Trainer und in der Mannschaft honoriert. „Zimbo“ — so der Spitzname des U 17-Europameisters von 2009 — absolviert stets ein enormes Laufpensum und ist immer zur Stelle, wenn er einem Mitspieler helfen kann. „Wenn jeder so mitzieht wie in der vergangenen Saison und jetzt in der Vorbereitung, dann sind wir alle auf einem guten Weg und werden alle besser“, verspricht Zimmermann. Auch bei den neuen Spielern hat er ein gutes Gefühl. „So wie die Jungs bei uns aufgenommen werden, das habe ich noch nie bei einem anderen Verein gesehen.“ Zimmermann ist sicher, dass es im Vergleich zur Spielzeit 2018/19 und nach den entsprechenden Veränderungen im Kader keinen Qualitätsverlust geben wird. Auch weil er glaubt, dass die Mannschaft fitter ist, als zum vergleichbaren Zeitpunkt im vergangenen Jahr.
Der Vertrag des gebürtigen Karlsruhers läuft im Juni 2020 aus
Das einzig Negative für den 27-Jährigen im Rückblick auf die erfolgreiche, vergangene Saison waren die 65 Gegentore. „Mit so vielen kassierten Treffern bleibt man normalerweise nicht in der Liga“, sagt Zimmermann, der von Glück spricht, dass seine Mannschaft selbst so viele Tore erzielt hat.
In Sachen Vertragsverlängerung gab es bislang noch keine Annäherung zwischen Verein und Spieler. Das Arbeitspapier des Verteidigers läuft am Ende der Saison aus. Zimmermann ist noch nicht bereit, vorzeitig zu sicherlich (leicht) verbesserten Konditionen zu verlängern. Zugleich aber vermittelt er den Eindruck, bereit zu sein, das Projekt weiterzuführen, das die Fortuna in der Liga etablieren soll. Zimmermann sieht sich als 27-Jähriger in der Blüte seiner Karriere und möchte übernächste Saison keinesfalls in der 2. Liga spielen. Eine nachvollziehbare Einstellung, vor allem wenn man bereits in der Bundesliga gespielt hat. Erst recht wenn es fast die maximalen 3060 Minuten waren.