Fortuna Düsseldorf Fortunas Spieler der Saison ist Kevin Stöger
Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat wieder einen echten Spielmacher. Nach einer längeren Anlaufzeit hat der Österreicher Kevin Stöger im Spiel der Fortuna das Kommando übernommen. Jetzt fällt der 25-Jährige mit Kreuzbandriss lange aus.
Über Kevin Stöger ist in der abgelaufenen Spielzeit viel Positives berichtet worden. Er sei einer der Garanten für den Klassenerhalt gewesen, er hätte der Fortuna spielerischen Glanz verliehen, und durch seine Fähigkeiten könne die Mannschaft von Friedhelm Funkel auf Augenhöhe mit vielen anderen Bundesligisten mithalten. Die große Zahl der Berufungen zum WZ-Spieler des Tages spricht da eine ähnliche Sprache. Der Österreicher mit der Pferdelunge ist auch für uns ziemlich eindeutig der Spieler der Jahres bei der Fortuna.
Es war das zweite Testspiel der Fortuna beim VfB Wissen an der Sieg. Kevin Stöger führte wie selbstverständlich, kaum dass er da war, sämtliche Ecken des Bundesliga-Aufsteigers aus. Das tat er so präzise, dass Niko Gießelmann einen Eckball volley nehmen und in den Winkel des gegnerischen Tores schießen konnte. Er bedankte sich überschwänglich bei Stöger, der noch öfter in den Genuß der Dankbarkeit für geniale Torvorbereitungen in der Saison kommen sollte. Doch die Bundesliga-Spielzeit begann gar nicht gut für den Österreicher. „Ich wollte jeden Ball haben und damit viel zu viel“, sagte er im Rückblick. Nach vielen Gesprächen mit dem Trainer kam „Stögi“, wie ihn seine Mitspieler nennen, immer besser in Form.
Kevin Stöger zählte zu den laufstärksten Spielern der Liga
Er bekam das Vertrauen des Trainers, und viel wichtiger noch, die Mitspieler suchten ihn auf dem Platz immer mehr. Dafür musste sich der 25-Jährige aber viel bewegen, um möglichst immer anspielbar zu sein. Wer auf die statistischen Auswertungen in der Liga schaut, wird Stöger weit oben in der Rangliste der durchschnittlich gelaufenen Kilometer finden. Meist absolvierte er mehr als 11 davon in jedem Spiel. Doch nicht nur seine Präsenz und Laufstärke begeisterte Fortunas Fans. Der Spielmacher beeindruckte auch durch seine enge Ballführung, die Beweglichkeit und seine Übersicht (Passquote 85,6 Prozent). Oft genug schaffte er es mit einer Körpertäuschung, gleich mehrere Gegenspieler auszuspielen. Auch die Dortmunder und Gladbacher werden ein Lied davon singen können. Genial waren seine Pässe auf Dodi Lukebakio, besonders der lange Ball, der zum 1:0 daheim gegen den BVB führte.
Zufrieden war Stöger mit seiner Saison dennoch nicht. „Ein Treffer in so vielen Spielen (25) ist zu wenig“, sagt der Österreicher selbstkritisch. Viel mehr auszusetzen gab es an seinem Spiel aber nicht. Vielleicht allenfalls sein Foul im letzten Spiel gegen Hannover und der danach folgende Hackentrick vor dem gegnerischen Tor. Dabei zog er sich die schwere Kreuzbandverletzung zu. Trotz der nun anstehenden Verletzungs-Pause haben Fortunas Anhänger die Angst, dass er trotzdem für die festgeschriebene Ablöse (4,5 Mio. Euro) den Verein verlässt. Für Fortuna wäre es ein herber Verlust.