Fortuna Düsseldorf Wie wichtig Friedhelm Funkel für den Erfolg der Mannschaft ist

Düsseldorf · Dass der Erfolg von Fortuna Düsseldorf nicht allein Glück war, sollte jedem klar sein. Den unbestritten größten Anteil hat Trainer Friedhelm Funkel.

Friedhelm Funkel (links) spricht sehr viel mit den Spielern – hier mit Michael Rensing.

Foto: Christof Wolff

Friedhelm Funkel ist in den Augen von Deutschlands Fußball-Fans der Trainer des Jahres. Publikumswahlen verschiedener Medien unterstreichen das, obwohl der 65-Jährige weder Meister oder Pokalsieger geworden ist und auch nicht bis ins Halbfinale eines europäischen Wettbewerbs vorgedrungen ist. Diese Art von Ehrung ist eine Würdigung dessen, was Funkel mit einer Mannschaft erreicht hat, der vor der Saison nicht etwa Platz zehn, sondern eher Rang 17 oder 18 in der Bundesliga zugetraut worden war. Der Cheftrainer der Fortuna hat dies vor allem durch seinen respektvollen und kreativen Umgang mit seinen Spielern erreicht.

Als Ex-Profi weiß Friedhelm Funkel, wie seine Spieler ticken

Von sozialen Medien hält der Trainer wenig, die Mode einiger seiner Spieler muss er nicht mögen und die Musik in der Kabine findet er grenzwertig. Aber das ist für ihn die Sache der Spieler. Wenn es aber darum geht, die Sorgen und Nöte der Spieler zu lindern, hat der Trainer absolutes Verständnis, weil er selbst Profi war. Dawid Kownacki durfte trotz anstehender Spiele nach Polen zu Frau und Baby fahren, um nur ein Beispiel zu nennen. Spieler, die auf der Bank oder der Tribüne sitzen mussten, bekamen nicht die kalte Schulter sondern eine Erklärung und Verständnis für ihren Unmut vom Trainer, weil er das selbst so gespürt hat. Nach dem 1:7 in Frankfurt gab es keine überzogene Strafpredigt, sondern nur die Aufforderung, es im nächsten Spiel besser zu machen. Darauf vertraute Funkel und wurde nicht enttäuscht.

Der Trainer hält nach außen die schützende Hand über die Spieler

Dass Friedhelm Funkel einen Spieler gegenüber den Medien heftig kritisiert oder vorführt, war nur dann zu vernehmen, wenn der Trainer wusste, dass der Spieler das aushält und seine Lehren daraus ziehen kann. Nach dem Wolfsburg-Spiel war das einmal anders, als der 65-Jährige seinen Abwehrchef Kaan Ayhan für seine Verhältnisse arg heftig anging. Doch der Spieler rechnete es ihm hoch an, dass sich sein Trainer dafür entschuldigte und seinen Fehler zugab. Wenn taktisch etwas daneben ging, nahm er die Schuld auf sich und suchte sie nicht bei seinen Spielern.

Funkel unterhält sich nicht nur mit den Häuptlingen

Weil der Trainer schon alles erlebt hat, lauschen die Spieler aufmerksam, wenn er intern Kritik übt. Überhaupt spricht der Trainer viel mit seinen Spielern. Und das macht er nicht nur mit seinen Häuptlingen. Er versucht verbal, alle Spieler stark zu machen. Und die Spieler hören zu, vor allem wenn es um taktische Maßnahmen geht.

Fortunas Cheftrainer würdigt die positiven Leistungen

Zum engen Vertrauensverhältnis trug auch positive die Art von Friedhelm Funkel bei. Er lobte die Spieler in der Öffentlichkeit und trug mit seinen Äußerungen, dass es ihm noch nie mit einer Mannschaft so viel Spaß gemacht hat, zu diesem familiären Klima maßgeblich bei.

Das Vertrauen Funkels in seine Spieler war riesengroß

Das Vertrauen des Trainers gegenüber der Mannschaft war riesengroß. Viele Dinge ließ er im Mannschaftskreis, gab dahin die Verantwortung ab, weil die Spieler auch auf dem Platz mündig und mutig sein sollen. Aber auch das Vertrauen und den Mut, spielerische, individual- und mannschaftstaktische Dinge zu verändern und auszuprobieren, hatte der Trainer. Und auch hierbei wurde er nicht enttäuscht, weil die Spieler eine überraschend hohe Flexibilität an den Tag legten. Dass sich dieses Vertrauen gelohnt hat, zeigt die Entwicklung der Mannschaft zu einem spielerisch starken und reifen Ensemble. Der Trainer versteht es, eine Mannschaft und einzelne Spieler besser zu machen.