Fortuna: Matuschyks zweite Chance

Fortunas Torschütze von Cottbus könnte gegen Braunschweig am Samstag wieder in der Startelf stehen.

Düsseldorf. Adam Matuschyk hätte es seinem jüngst geborenen zweiten Kind widmen können. Oder seiner Frau. Oder seinem Heimatland Polen. Vielleicht einer Köln-Düsseldorfer Freundschaft? Nein, das Ausgleichstor im Spiel bei Energie Cottbus nahm der 23-Jährige erst einmal ganz für sich in Beschlag.

Das mochte ihm keiner verdenken, immerhin war es bei seinem vierten Pflichtspiel-Einsatz im Düsseldorfer Trikot sein erstes Tor. Und dann auch noch ein ganz wichtiges. „Vor allem freue ich mich, dass ich nach langer Zeit mal wieder 90 Minuten durchspielen durfte.

Dass ich ein Tor erzielt habe, macht mich umso glücklicher“, sagte der Mittelfeldspieler Fortunas, der dem Fußball-Zweitligisten mit dem 1:1 wenigstens noch einen Zähler in der Lausitz sicherte. „Am Ende hatten wir nach einer sehr schwachen ersten Hälfte auch nicht mehr als diesen Punkt verdient.“

Dass dieser in der Endabrechnung noch ganz wichtig werden könne, stehe indes auch fest, sagt Matuschyk, den die Fortuna in der Winterpause vom Bundesligisten 1. FC Köln ausgeliehen hatte.

Von jenem Klub also, zu dem Innenverteidiger Assani Lukimya im Sommer wechseln wird und wofür Matuschyks Mannschaftskollege teils unterirdisch heftig von einigen Fortuna-Anhängern attackiert wurde.

Der jetzige und womöglich auch künftige Mannschaftskollege Matuschyk versucht die Wogen zu glätten: „Seine Entscheidung respektieren wir natürlich alle, denn solche Wechsel sind im Fußball ganz normal. Und wer Luki kennt, der weiß, dass er weiterhin alles für die Fortuna geben wird.“

Ähnlich professionell geht auch der polnische Nationalspieler mit seiner Situation um, immerhin könnte auch er in einem möglichen Relegationsduell gegen „seinen“ 1. FC Köln vor Gewissenskonflikte gestellt werden. Doch damit will sich der 23-Jährige noch nicht beschäftigen, lieber wäre ihm die Schlagzeile: „Ein Kölner schießt die Düsseldorfer zum Aufstieg“.

Im Moment ist die Fortuna Dritter und steuert auf die Relegation zu. Matuschyk glaubt nicht, dass der direkte Aufstieg aus dem Blick gerät: „Wir haben jetzt zwei Heimspiele in Folge, und wir wollen jedes gewinnen.

Dass wir noch fünf Heim- und nur drei Auswärtsspiele zu absolvieren haben, könnte am Ende von Vorteil sein.“ Dazu müsse sich die Fortuna aber deutlich anders präsentieren als in Cottbus, vor allem die Ballverluste im Mittelfeld abstellen. Auch er selbst war als „Sechser“ daran beteiligt.

Nach der Pause wurde umgestellt, der Pole spielte nicht mehr als „Sechser“, sondern zentral hinter den Spitzen. „Wir mussten nach dem 0:1 mehr Druck machen, und ich hatte auf dieser Position in der Vergangenheit auch schon gespielt.

Es war sicherlich gut für den Trainer zu sehen, dass ich auch so erfolgreich einsetzbar bin.“ Denn nur über möglichst viele Pflichtspieleinsätze kann er sich in Polen noch für eine Nominierung zur Europameisterschaft im Sommer empfehlen.

Umso günstiger stellt sich dafür nun seine Situation dar — nicht nur wegen des Ausgleichstreffers: Er war durch die Gelb-Sperre von Adam Bodzek ins Team gerutscht, nun wird Oliver Fink gesperrt fehlen. „Ich werde mich im Training entsprechend anbieten und Leistung zeigen. Natürlich ist ein Platz im Mittelfeld frei, aber die drei Gesperrten kommen ja auch zurück.“