Fortuna Düsseldorf Fortuna muss den Erfolg bestätigen

Geduld und aggressives Spiel müssen fortan die ersten Tugenden der Fortuna sein.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Sollte die Geduld zu einer neuen Tugend der Fortuna werden? Erstmals hat die Mannschaft beim 1:0-Erfolg gegen die SpVgg Greuther Fürth am vergangenen Freitag auf ihre Chance gewartet — und sie genutzt. „Ich will jetzt nicht von einer bestimmten Qualität sprechen“, sagte Julian Koch. „Es war nur ein Spiel, dass wir mal wieder gewonnen und bewiesen haben, dass wir auch anders können als zuletzt.“ Qualität würde sich in Kochs Augen erst erweisen, wenn die Mannschaft Geduld, Klasse und Erfolg auch über Wochen hätte. „Daran müssen wir noch kräftig arbeiten.“ Und das wird schwer genug, denn es stehen weitere schwere Spiele auf dem Programm, und schon der nächste „Test“ mit der Partie bei Kochs Ex-Club FC St. Pauli wird zeigen, wie weit her es mit dem erhofften Aufwärtstrend ist.

„Ganz ehrlich, wenn man es nüchtern betrachtet, dann sind es auch nur drei Punkte mehr auf dem Konto — mehr nicht. Wir sind immer noch im Keller, und es bleibt ein langer Weg. Das ändert sich nicht durch einen Sieg“, legte dann wenig später Julian Koch nach.

1:0 - Fortuna fährt wichtigen Sieg gegen Fürth ein
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Die Gefahr, dass dem Erfolg wieder eine neue Enttäuschung folgt, ist nicht durch die leidenschaftliche Leistung gegen Fürth gebannt. Dennoch sind sich alle Fortunen einig, dass sich ein Offenbarungseid wie in Nürnberg bei der 1:5-Pokalschlappe nicht wiederholen darf. „Es muss ein einmaliger Ausrutscher gewesen sein. So dürfen wir uns nie, nie, nie wieder präsentieren“, sagte Frank Kramer, der froh war, dass seine Mannschaft die Zweikämpfe viel aggressiver geführt hat. Die kompakte Defensive war für Fortunas Trainer der Schlüssel zum Erfolg. Und dennoch habe die Mannschaft Fußball gespielt, trotz der nervlichen Belastung von außen und durch den Tabellenplatz. „Die Jungs haben an sich geglaubt, und das hat man in den 90 Minuten in der Arena immer gefühlt.“

Jedes kleine Körnchen habe sich die Mannschaft erarbeiten müssen. Für Kramer war es eine bestandene Gratwanderung, dass die Mannschaft Geduld und die nötige Power gleichermaßen gezeigt habe. Dennoch könne man wieder nur von einem Muster sprechen, dass die Fortuna in den nächsten Spielen wieder bestätigen muss. Es stimmt den Trainer zuversichtlich, dass die Zahl der Fehler minimiert wurde. Andererseits zeigte sich aber auch, dass Fortuna es sich nicht leisten kann zu rotieren oder wie in Nürnberg mit einem zweiten Anzug anzutreten. Sieben Spieler kamen gegenüber der Startelf vom Pokal neu in die Mannschaft. Bei aller Wertschätzung für den Pokal und die dort möglichen Einnahmen bleibt derzeit die Liga für Fortuna das Wichtigste. So lag Kramer vielleicht in Nürnberg nicht so weit daneben, einige Spieler zu schonen.