Fortuna Düsseldorf Van Duinen belohnt Fortuna
Der eingewechselte Niederländer trifft beim 1:1 in Bochum in der Nachspielzeit. Doch beim Tabellenführer wäre mehr drin gewesen.
Düsseldorf. Was für ein Freitagabend: Flutlicht, Regen, ein richtig gutes und packendes Fußballspiel — nur die bessere Mannschaft hat nicht gewonnen. Immerhin hat die Fortuna beim 1:1 in Bochum in der Nachspielzeit noch den Ausgleich gemacht. „Wenn wir das Spiel hier verloren hätten, hätte ich an nichts mehr geglaubt“, meinte Rachid Azzouzi noch völlig aufgewühlt nach 90 Minuten.
Fortunas Manager war stolz auf die Leistung der Mannschaft, die beim Tabellenführer eigentlich die gesamte Spielzeit dominierte. Und das die ganze Zeit angefeuert von frenetisch mitgehenden Fans. „Das habe ich in dieser Form noch nicht erlebt“, sagte Trainer Frank Kramer, der sich sehr freute, dass Mannschaft und Fans bis zur letzten Minute an den Erfolg glaubten.
Dass es nur zu einem Teilerfolg reichte, verdarb dem Trainer ein wenig die Stimmung, obwohl er nach dem Last-Minute-Ausgleich noch 50 Meter an der Seitenlinie entlang lief, um den Torschützen zu umarmen. „Ich habe mich für Mike van Duinen schon sehr gefreut“, sagte Kramer. „Er gibt immer sein letztes Hemd.“
Letztlich war es ein Kraftakt, denn der Ball wollte vorher einfach nicht ins Bochumer Tor. Das lag zum einen an der starken Leistung von Bochums Keeper Andreas Luthe. „Aber uns fehlt dann auch noch die letzte Präzision vor dem gegnerischen Tor“, bemängelte Kramer. „Da müssen wir einfach noch zielstrebiger sein.“
Zu einem besonderen Lob für Spielmacher Kerem Demirbay wollte sich Fortunas Trainer nicht hinreißen lassen. „Dazu hat die gesamte Mannschaft zu gut gespielt.“ Der WZ-Spieler des Tages war erschöpft, aber nicht unzufrieden. Wir haben gezeigt, was für eine Qualität wir in der Mannschaft haben“, sagte Demirbay. „Man hat gesehen, dass wir mit jedem Team mithalten können. Der eine Zähler ist für uns in Ordnung, schließlich sind wir als Außenseiter hierhergekommen.“
Und es geht noch besser, denn oft genug gab es wieder Szenen, in denen die Chancen sehr gut herausgespielt worden waren, aber in letzter Konsequenz nicht vollendet wurden. „Dabei hat sich die Mannschaft dann um eine noch größere Belohnung gebracht“, erklärte der Trainer. „Wir haben immerhin 21 Torschüsse beim Tabellenführer abgegeben. Das muss man sich bewusst machen.“
So blieb auch das Urteil des Trainers zurückhaltend, keineswegs überschwänglich. „Wir müssen auch mal drei Punkte machen, wenn wir so spielen. Das heißt, wenn wir in Karlsruhe am Dienstag gewinnen, dann war der Punktgewinn in Bochum wirklich etwas wert.“