Fortuna nach harter Arbeit an der Spitze
Mit einem 4:2-Sieg gegen Energie Cottbus stürmt die Mannschaft an die Tabellenspitze der 2. Bundesliga.
Düsseldorf. Die jüngsten vier Aufeinandertreffen zwischen Düsseldorf und Cottbus hatte jeweils die Heimmannschaft gewonnen. Und das sollte sich auch am neunten Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga nicht ändern — schließlich war bei einem Sieg in der Arena am Samstagnachmittag die Tabellenführung drin, da St. Pauli am Tag zuvor verloren hatte. Mit dem 4:2 (3:0) gegen den FC Energie Cottbus war das letztlich nach einem harten Stück Arbeit auch gelungen, da die Gäste gleich zu Beginn höchst effektiv die Möglichkeiten genutzt hatten.
Trotz einiger Unwägbarkeiten im Vorfeld: In der Woche hatte sich schon herauskristallisiert, dass bei der Fortuna einige Ausfälle zu ersetzen waren. Michael Ratajczak fehlte ein weiteres Mal wegen seines Platzverweises aus dem Karlsruhe-Spiel (gesperrt), Oliver Fink war nach seiner Knieverletzung noch nicht fit genug, und Thomas Bröker fiel ebenfalls verletzt aus (Einblutung in der Wade). So stellte Trainer Norbert Meier seine Mannschaft erneut um: Ken Ilsö rückte für Bröker in die Offensive, dazu durfte Jung-Vater Sascha Dum im linken Mittelfeld ran, wo in Aue noch Robbie Kruse spielte.
Mitten in die Gewöhnungsphase fiel auch schon das 1:0: Andreas Lambertz hatte nicht einmal fest aus 25 Metern aufs Tor geschossen, Cottbus-Torwart Thorsten Kirschbaum ließ den Ball nach vorne prallen, und Maximilian Beister schob locker ein (4.). Ein Start nach Maß für die Gastgeber vor 25 450 Zuschauern. Cottbus wurde erstmals bei einem Freistoß gefährlich: Dimitar Rangelov zirkelte den Ball zentral aus 25 Metern an den Außenpfosten (15.). Da hätte Ratajczak-Ersatz Robert Almer keine Chance gehabt, zumal der Österreicher auch wie angewurzelt auf der Linie stehen blieb.
Auf der anderen Seite bestrafte die Fortuna-Offensive die Fehler der Cottbusser Abwehr ein zweites Mal: Erst zögerte Innenverteidiger Roger, dann spielte Linksverteidiger Alexander Bittroff einen folgenschweren Fehlpass, den Sascha Rösler humorlos aus 22 Metern zum 2:0 in den Winkel schoss (17.). Nur zehn Minuten darauf patzte Innenverteidiger Uwe Hünemeier, ließ sich von Rösler den Ball stibitzen. Der Fortuna-Stürmer hatte hernach alle Zeit, legte Ilsö den Ball auf, doch der folgende Schuss des Dänen hatte den Namen nicht verdient, wurde von den Cottbussern abgeblockt, im zweiten Nachsetzen brachte Beister schließlich die Kugel im Tor unter — mit dem 3:0 war nach einer knappen halben Stunde schon die Vorentscheidung gefallen. Passenderweise flimmerten in der Pause die Wiederholungen der Treffer zu den Klängen von Udo Jürgens’ „Vielen Dank für die Blumen“ über die Leinwände.
Dieses Motto galt auch nach der Pause: Roger leistete sich ein Nachtreten gegen Ilsö, sah dafür folgerichtig die Rote Karte (47.), und in Überzahl sollten die Fortunen erst recht keine Probleme mehr mit den Gästen haben. Doch Rangelov gelang nach einem Freistoß von der rechten Seite per Kopf der Anschlusstreffer (52.) zum 1:3 — der Cottbusser war Jens Langeneke entwischt, Torwart Almer sah dabei nicht besonders gut aus. Drei Minuten später fast eine Kopie: Erneut Freistoß, Uwe Hünemeier köpfte zum 2:3 für den FC Energie ein (55.), Assani Lukimya konnte ihn nicht daran hindern.
Plötzlich wurde es wieder spannend, mit einem Spieler weniger war Cottbus kurz davor, das Spiel zu drehen. Zu allem Überfluss sah Adam Bodzek für ein Foul die Gelbe Karte — es war die fünfte der Saison, damit fehlt „Bodze“ am 3. Oktober beim Auswärtsspiel in Braunschweig. Allerdings wusste Cottbus aus der Unsicherheit der Gastgeber kein Kapital zu schlagen, verlor eine Viertelstunde vor dem Ende sogar noch Rangelov per Gelb-Roter Karte (75.). Trotzdem fanden die Fortunen nicht zur Souveränität zurück, wirkten übernervös und fahrig bis zum Schluss. Erst mit dem Abpfiff erzielte Adriano Grimaldi nach erneuter Vorarbeit vom besten Düsseldorfer Sascha Rösler das 4:2.