Fortuna siegt mit 4:0 gegen Frankfurt

Fortuna Düsseldorf verschafft sich einen runden Abschluss der „englischen Woche“: Der Aufsteiger in die Fußball-Bundesliga siegte mit 4:0 (2:0) gegen Eintracht Frankfurt, sammelte die Punkte 16 bis 18 und blieb im dritten Spiel in Folge ungeschlagen.

Stefan Reisinger (38.) und Oliver Fink (42.) trafen vor 51 345 Zuschauern bereits vor der Pause für die Gastgeber. Kurz vor dem Doppelschlag hatte Frankfurts Karim Matmour die Gelb-Rote Karte gesehen (34.).

Die Düsseldorfer hatten die Verwirrung um den Platzverweis gut genutzt. In der zweiten Hälfte legte Nando Rafael nach (59.) und ließ den Widerstand der Gäste damit erlahmen. Axel Bellinghausen erzielte kurz vor Schluss das 4:0 (85.).

Im Vergleich zum Spiel am Dienstag in Dortmund hatte Trainer Norbert Meier lediglich eine Position in der Startelf verändert: Der wieder genesene Oliver Fink lief für den Gelb-Rot-gesperrten Ivan Paurevic auf. Selbst auf der Bank gab es nur eine Veränderung: Für den Nachwuchsspieler Evans Nyarko rückte der ebenfalls wieder gesunde Du-Ri Cha in den 18er-Kader. Allerdings erwischte es dann Robbie Kruse beim Warmmachen: Der Australier probierte es zwar noch, kam aber für einen Einsatz nicht in Frage.

Stattdessen lief Nando Rafael von Beginn an auf. Auf Frankfurter Seite musste Trainer Armin Veh die Gelb-gesperrten Carlos Zambrano und Pirmin Schwegler verzichten. Dafür liefen Vadim Demidov in der Innenverteidigung und Martin Lanig als „Sechser“ auf — im Sturm ersetzte Karim Matmour den zuletzt enttäuschenden Olivier Occean. Spannender als der Blick auf die Aufstellungen war indes die Beobachtung, was die Fans beider Seiten veranstalten würden.

Zum einen war es angesichts einiger gewaltbereiter Frankfurter Anhänger als „Risikospiel“ eingestuft worden, zum zweiten hatte es beim jüngsten Aufeinandertreffen im Frühjahr in der 2. Liga sowohl auf dem Rasen als auch auf den Tribünen Ärger gegeben.

Zum dritten war nicht zu vergessen, dass die Fans beider Seiten die ersten zwölf Minuten und zwölf Sekunden schweigen wollten. Als Fortsetzung des Protestes gegen das „Sicherheitspapier“ der DFL. Tatsächlich verzögerte sich der Anstoß um zehn Minuten. Doch nicht etwa wegen möglicher Ereignisse in der Arena, sondern weil tausende Fans noch in den Straßenbahnen saßen und noch nicht in der Arena angekommen waren.

Schiedsrichter Michael Weiner hatte sich kurzfristig bereit erklärt, verspätet anzupfeifen. Als es losging, herrschte wie schon am Spieltag zuvor diese gespenstische Ruhe, als wenn sich beide Teams bei einem Freundschaftsspiel auf dem Dorf gegenüberstehen würden und die Fans lieber am Bierstand bleiben wollten.

Mit Ablaufen der zwölften Minute und zwölften Sekunde nahmen beide Fanlager Fahrt auf, was die Lautstärke anging. Leider auch, was Feuerwerkskörper anging: Im Eintracht-Block wurden Bengalos und Rauchfackeln gezündet. Zum Glück hielt sich das in Grenzen, der Schiedsrichter ließ nach einer kurzen Unterbrechung weiterspielen. Auf dem Rasen ließen es beide Seiten aber am Feuer mangeln, lieferten sich über eine halbe Stunde ein lahmes Duell.

Bis es Schiedsrichter Michael Weiner mit einer recht harten Entscheidung interessant machte: Karim Matmour sah für sein zweites Foul des Abends die zweite Gelbe Karte, musste mit Gelb-Rot vom Feld (34.). Das Überzahlspiel war der Fortuna bisher in dieser Saison eher misslungen, diesmal sollte es anders werden: Stefan Reisinger nahm sich wenige Minuten nach dem Platzverweis ein Herz, tankte sich durch die Frankfurter Innenverteidigung, ließ Demidov und Kempf stehen und vollendete überlegt zum 1:0 (38.).

Der nächste Streich folgte sogleich: Oliver Fink zog aus 20 Metern ab, und der Ball zappelte zum 2:0 im Netz (42.). Nach dem Wechsel überstanden die Fortunen die erste wütende Angriffssphase der Eintracht, kamen zur rechten Zeit zum dritten Treffer. Nach Flanke von Balogun beförderte Nando Rafael die Kugel irgendwie ins Tor (59.). Von da an war es ein leichtes Spiel für die Fortuna, die durch Axel Bellinghausen noch zum vierten Treffer kamen (85.).