Fortuna-Sponsor in der Krise
Geldgeber Systaic zahlt 550000 Euro pro Saison. Der Namensgeber für das Nachwuchszentrum ist in akuten finanziellen Schwierigkeiten.
Der nach den Stadtwerken und der Stadtsparkasse drittgrößte Sponsor von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf, die Firma Systaic, ist in eine finanzielle Schieflage geraten. Das vergangene halbe Jahr war kein gutes für den Solarenergie-Spezialisten. Von 7,67Euro fiel die Aktie des Namensgebers für das Fortuna-Nachwuchsleistungszentrum in sechs Monaten auf den gestrigen Tiefstand von 0,65Euro. Der Umsatz fiel im ersten Jahresquartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 45 Millionen auf nur noch fünf Millionen Euro.
Systaic-Sprecher Achim Zolke gibt zu: „Die Lage ist angespannt, das haben wir auch ganz transparent offengelegt.“ Systaic sieht aber keine Veranlassung das Sponsoring bei der Fortuna in Frage zu stellen. „Wir sind weiter Sponsor“, sagt Zolke.
Zum schlingernden Aktienkurs kommen ausstehende Forderungen des Unternehmens an Kunden in Höhe von etwa 96,5Millionen Euro. Diese sollten eigentlich nach einem Zahlungsplan im August 2010 beglichen sein. Doch durch eine Verzögerung beim Bau von Solaranlagen in Italien ist dieser Plan gescheitert. Nun sollen die Außenstände bis Dezember 2010 bezahlt sein. „Wir haben derzeit zwei Baustellen: Es gibt Gespräche mit den Banken und den Kunden über die ausstehenden Forderungen“, sagt Zolke. Verlaufen diese erfolgreich, würde sich die Liquiditätslage wieder entspannen.
Die Fortuna hat mit Systaic einen Sponsoren-Vertrag bis Sommer 2014 über etwa 550000 Euro pro Saison abgeschlossen. „Wir verlassen uns auf diese Zusagen und haben keinen Zweifel an den Vertragsgrundlagen mit Systaic“, sagt Fortuna-Vorstandssprecher Peter Frymuth.
Zolke äußert sich da vorsichtiger: „Es ist so vorgesehen das wir diesen Vertrag erfüllen, aber kein Unternehmen der Welt kann zu einhundert Prozent sagen, dass es das einhalten kann.“
Systaic-Gründer Michael Victor Kamp hatte vor wenigen Tagen mit seiner Äußerung für Aufregung gesorgt, den Fortunen nach Martin Harnik einen neuen Kracher zu finanzieren. „Da ist Systaic in keiner Weise beteiligt“, sagt Zolke. Kamp habe das auch nie so gesagt, wie es in den Boulevard-Medien wiedergegeben wurde. Sollte von Kamp zusätzlich Geld an die Fortuna fließen, dann aus dessen Privatschatulle.