Meinung Fortuna: Sturm der friedlichen Art
Der Schlusspfiff setzte das in Gang, worauf viele der 50 000 Zuschauer eigentlich die ganze Zeit gewartet hatten. Einen Platzsturm. Es war das richtige Signal, die Tore zu öffnen und der Begeisterung freien Lauf zu lassen.
So wurde auf dem Rasen das nachgeholt, was vor sechs Jahren irgendwie mit einem schlechten Gefühl im Hinterkopf passiert ist. Es wurde gefeiert und die Fans durften sich auch selbst für eine großartige Saison hochleben lassen. Der Elfmeterpunkt musste übrigens wieder dran glauben.
Das Spiel war geprägt von zwei Mannschaften, die mit unterschiedlichen Vorstellungen in diese Begegnung gegangen waren. Fortuna wollte zwar gewinnen, aber der letzte Druck war nicht zu spüren, nicht alles ging mit der gewohnten Konzentration über die Bühne. Die Kieler hingegen wollten letzte Zweifel daran beseitigen, dass sie Platz drei bis zur Relegation nicht verteidigen könnten. Kiel war spielerisch besser und druckvoller. Umso höher ist dennoch die Leistung der Fortuna einzuordnen, die sich nicht nur wehrte, sondern auch teilweise gute Aktionen hatte.
Nicht umsonst stimmten sich die Anhänger schon auf die Spiele in der Bundesliga ein und sangen Evergreens wie „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“. Fortuna ist in der ersten Liga, und alle Stärken und Schwächen der Mannschaft wurden noch einmal offensichtlich. Den Spielern, den Offiziellen und den Fans war es diesmal letztlich egal.Trotzdem ist es nicht unmöglich, dass die Fortuna nächste Woche noch die Meisterfelge holen wird.