Fortuna-Trainer Funkel „Wunder lassen sich nicht wiederholen“

Wiesensee · Fortunas Trainer Funkel spricht nach dem Ende des Trainingslagers im Westerwald über Ziele, den Verein und seinen Vertrag.

Friedhelm Funkel möchte die jungen Spieler langsam an die Mannschaft heranführen und die Erwartungshaltung nicht zu groß werden lassen.

Foto: Christof Wolff

Das erste Trainingslager im Rahmen der Saisonvorbereitung im Westerwald ist beendet, in Erik Thommy (VfB Stuttgart) wird bei Fußball-Bundesligist Fortuna Düsseldorf in den kommenden Tagen der nächste neue Spieler erwartet, und Friedhelm Funkel gönnt seinen Spieler zwei freie Tage, bevor es am Donnerstag weitergeht. Im Abschlussgespräch in Wiesensee äußerte sich der Cheftrainer zu einer Vielzahl von Themen.

Funkel über das Trainingslager

„Wir haben eine gute Woche hinter uns. Es ist nicht leicht, diese langen Läufe zu absolvieren. Auch fußballerisch waren wir aktiv. Taktisch und spielerisch werden wir im zweiten Trainingslager mehr machen. Dinge im physischen Bereich standen im Vordergrund, wie in den vergangenen drei Jahren. Eine Verletzung wie die von Kenan Karaman passiert leider.“

Funkel über die Neuen

„Für eine genaue Aussage zu den Leistungen der neuen Spieler ist es noch zu früh. Bernard Tekpetey ist ja erst zwei Tage hier. Thomas Pledl ist physisch stark, läuferisch gut und hat viel Potenzial. Johannes Bühler hat sich so ehrgeizig präsentiert, dass er erst einmal bei uns bleibt. Die Eingliederung in diese Mannschaft hat nur ein oder zwei Tage gedauert. Aber das machen die Spieler unter sich und das ist echt fantastisch.“

Funkel über die Anforderungen

„Wir suchen schnelle Spieler, aber das machen wir seit zwei Jahren. Da wir zwei schnelle Spieler verloren haben, suchen wir wieder nach solchen Typen. Ob sie dann so schnell Fuß fassen, ist eine andere Frage.“

Funkel über das Saisonziel

„Wir können kein anderes Ziel haben als den Klassenerhalt. Alles andere ist Träumerei, und damit können wir nichts anfangen. Was vergangenes Jahr passiert ist, war ein Wunder. Wunder lassen sich nicht wiederholen. Wir gehören zu den Mannschaften, die absteigen können, aber auch zu den Teams, die drinbleiben können. Das wird ganz harte Arbeit. Die Spieler, das Trainerteam und der ganze Verein haben das verinnerlicht. Ich hoffe, dass dann auch von außen keine Unruhe bei Rückschlägen aufkommt. Rückschläge gehören zu einer Entwicklung dazu.“

Funkel über die Spielphilosophie

„Wir wollen unser Spiel nicht großartig umstellen, trotz des Ausfalls von Kevin Stöger. Sollte das nicht klappen, müssen wir ja etwas ändern. Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir für diese Position noch einen Spieler holen. Erst einmal vertraue ich den Spielern, die wir haben.“

Funkel über seine Ansprüche

„Natürlich müssen sich alle Spieler verbessern. Das gilt genauso für Aymen Barkok wie für Oliver Fink. Wir schauen jetzt einmal, dass wir noch vier oder fünf Spieler dazu holen, die brauchen wir auf jeden Fall noch. Ich hoffe, dass das eine oder andere bis zum nächsten Trainingslager klappt.“

Funkel über Dawid Kownacki

„Auch Dawid ist ja ein Spieler, der mit 21 Jahren noch sehr jung ist. Er wird langsam an die Mannschaft herangeführt. Dass er Potenzial hat, wissen wir alle. Er hat aber auch immer kleine gesundheitliche Probleme. Kein Spieler wird mit übertriebener Erwartung in die Saison gehen, da ist es egal, wie viel er gekostet hat. Am Donnerstag wird er dann erstmals beim Training sein. Da er flexibel ist, plane ich mit ihm auf allen Positionen vorne.“

Funkel über den Verein Fortuna

„Fortuna ist mir ans Herz gewachsen. Das Drumerhum, die handelnden Personen, die Spieler, mein Trainerteam — besser kann ich es woanders gar nicht mehr vorfinden. Deshalb habe ich gesagt, dass das ein Riesenglück ist, Fortuna trainieren zu dürfen. Ich habe den Verein kennen und lieben gelernt.“

Funkel über seinen Vertrag

„Weil ich das seit vielen Jahren so mache, führen wir im Januar die Gespräche, ob man weiter zusammenarbeiten wird. Ich gehe jetzt davon aus, dass das dann auch im Januar 2020 so sein wird.“

Funkel über die Systemfrage

„Wir müssen nicht großartig an den Systemen feilen, sie nur in die Erinnerung zurückrufen. Die Systemfrage wird ohnehin völlig übertrieben. Die Viererkette hat jeweils die gleichen Aufgaben, genau wie die Außenstürmer. Da ändert sich kaum was. Das ist alles sehr ähnlich, nur bei einer Dreierkette sieht das anders aus. Insgesamt versuchen wir weiter variabel zu bleiben.“