Fortuna verliert in Bochum
VfL Bochum — Fortuna Düsseldorf 2:0 (1:0)
Bochum. Nachdem sich die Düsseldorfer Fortuna und der VfL Bochum zuletzt gegenüber gestanden hatten, haben beide Teams jeweils 32 Punkte gesammelt. Allerdings hatten die Bochumer zuvor schon neun, die Fortunen keinen. Am Freitag sollte sich das ändern im Rückspiel dieser Saison in der 2. Fußball-Bundesliga. Das 2:0 (1:0) der Gastgeber bedeutete also, dass sich der VfL in dieser Statistik einen Vorsprung erarbeiten konnte.
Wie erwartet ersetzte bei der Fortuna der genesene Assani Lukimya in der Innenverteidigung den Brasilianer Tiago, ansonsten schickte Trainer Norbert Meier die Start-Elf gegenüber dem 3:1 gegen den FC Ingolstadt fünf Tage zuvor unverändert auf den Rasen des Ruhrstadions. Wenigstens war Tiago noch im 18er-Kader, betrat als erster der Ersatzspieler den Innenraum und ließ die Atmosphäre mit rund 24 100 Zuschauern auf sich wirken — immerhin waren etwa 5000 Fans der Düsseldorfer dabei. Einige davon mit unlauteren Absichten: Vor dem Anpfiff brannten — nach sehr langer Zeit mal wieder — bengalische Fackeln im Block der Gäste-Fans, dazu Knallkörper, die wohl eine erneute Geldstrafe für den Verein bedeuten dürften.
Zumindest zeigte das, wie heiß die Fans auf dieses West-Derby waren. Zumal viele noch beim Anpfiff vor den Eingängen des Stadions standen. Auch auf dem Rasen ging es gleich mächtig zur Sache, beide Mannschaften starteten mit ordentlichem Tempo in die Begegnung, wobei die Bochumer mit ihrem schnellen Kurzpass-Spiel den gefährlicheren Eindruck machten. Zumindest hatte Fortuna-Torwart Michael Melka anfangs sehr viel mehr zu tun als sein Gegenüber Andreas Luthe, der aber auch nicht beschäftigungslos blieb.
Fast folgerichtig fiel die Führung, wenn auch durch einen umstrittenen Foulelfmeter. Johannes van den Bergh hatte Mirkan Aydin gehalten, der sich dann aber erst im Strafraum fallen ließ. Schiedsrichter Deniz Aytekin zögerte dennoch mit dem Strafstoß-Pfiff keine Sekunde. Ein Freistoß außerhalb der Strafraumgrenze wäre es wohl eher gewesen. Doch Marcel Maltritz ließ Melka keine Abwehrmöglichkeit und traf zum 1:0 (24.). Die Fortuna zeigte sich davon mehr oder wenig unbeeindruckt, suchte sofort im Anschluss den Weg zum Ausgleich. Allerdings bis zur Pause in einer munteren Zweitliga-Begegnung vergeblich.
Die zweite Hälfte begann mit einem mutigen Doppelwechsel: Christian Weber und Ranisav Jovanovic kamen für die gelb-rot-gefährdeten Johannes van den Bergh und Sascha Rösler. Van den Bergh hatte bis Freitag keine Minute dieser Zweitliga-Saison im Fortuna-Trikot verpasst. Der Begegnung tat das zunächst gar nicht gut, die zusehends verflachte. Bis Ümit Korkmaz sich ein Herz nahm und aus 25 Metern einfach abzog — der Ball wurde noch abgefälscht und schlug unhaltbar für Melka im Winkel ein (58.).
Allerdings hatte der Fortuna-Schlussmann die gefährliche Szene durch ein riskantes Abspiel zuvor selbst heraufbeschworen. In der Folge erlahmte die Gegenwehr der Gäste beinahe, das Wort „aufbäumen“ hatte vor dem Hintergrund keiner verdient. Die Bochumer kontrollierten das Spiel und zeigten der Fortuna letztlich deutlich, was ein Spitzenteam der 2. Liga ausmacht gegenüber einer Mannschaft, die im Mittelfeld der Tabelle steht.