Fortuna vs. Bayern II: Nicht der versprochene Hochgenuss

Nach starkem Beginn der Düsseldorfer führten zur Pause zwar die Gäste, doch am Ende trennten sich die Mannschaften mit einem mehr oder weniger gerechten 1:1 (0:1). Auf jeden Fall zu wenig für die Düsseldorfer, die sich nach der zweiwöchigen Länderspielpause einiges vorgenommen hatten.

Düsseldorf. Wolf Werner hatte "sportlichen Hochgenuss" für den Samstagnachmittag versprochen. Was auf den ersten Blick wie ein offensives Werben des Sport-Geschäftsführers um mehr Zuschauer wirkte, wollten die Düsseldorfer Drittliga-Fußballer gegen Bayern München II gleich mit Taten untermauern.

Nach starkem Beginn der Düsseldorfer führten zur Pause zwar die Gäste, doch am Ende trennten sich die Mannschaften mit einem mehr oder weniger gerechten 1:1 (0:1). Auf jeden Fall zu wenig für die Düsseldorfer, die sich nach der zweiwöchigen Länderspielpause einiges vorgenommen hatten. Spielerisch überzeugend erarbeiteten sich die Gastgeber in der ersten Viertelstunde große Gelegenheiten:

Nach Flanke von Ahmet Cebe köpfte Axel Lawarée aus kürzester Entfernung den Ball aufs Tor, die Fans hatten den Torschrei bereits auf den Lippen. Doch Bayern-Torwart Thomas Kraft reagierte glänzend, holte den Ball mit einer Hand von der Linie, und den anschließenden Kopfball von Fabian Hergesell fälschte er mit einem beherzten Sprung zur Ecke ab (5.).

In der achten Minute ließ Cebe Verteidiger Oliver Stierle im Strafraum aussteigen, sein Flachschuss landete aber am Außennetz. Vier Minuten später bediente Andreas Lambertz Stürmer Lawarée im Strafraum, dessen Flachschuss aber knapp vorbeirauschte. Das Tor fiel indes auf der anderen Seite und stellte den bisherigen Spielverlauf auf den Kopf: Christian Sabas Freistoß von der Mittellinie landete nach Kopf-Verlängerung bei Thomas Müller, der die Kugel ins Tor "löffelte" (15.).

Die Fortunen geschockt, aber weiterhin engagiert: Ranisav Jovanovic tauchte alleine vor Kraft auf, der ihm aber den Ball vom Fuß fischte (20.). Die spielerische Linie der Gastgeber ging allerdings bis zur Pause merklich verloren. Zudem musste Hamza Cakir mit einer Kopfverletzung früh raus, der Riss am rechten Auge musste von Mannschaftsarzt Ulf Blecker mit neun Stichen genäht werden, für ihn kam Claus Costa (29.).

Und vom sportlichen Spektakel, das Wolf Werner versprochen hatte, war vor 13 150 Zuschauern bis dahin nicht mehr viel übrig geblieben. Die Anfänge der zweiten Hälfte verliefen so ähnlich. Die Bayern zogen sich zunehmend zurück und setzten auf Konter, während die Fortunen weiterhin auf der Suche nach spielerischen Mitteln waren, den Rückstand wettzumachen. Letztlich gelang es mit der ersten wirklich gefährlichen Aktion.

Fabian Hergesell setzte bei einem verloren geglaubten Ball nach, passte von der Grundlinie flach in die Mitte, die Abwehr von Torwart Kraft landete vor den Füßen von Jovanovic, der zum 1:1 einschieben konnte. Die Düsseldorfer wirkten wie befreit, konnten aber bei allem Einsatz kaum mehr Gefährlichkeit erzeugen - ausgenommen der Kopfball des eingewechselten Deniz Kadah ans Lattenkreuz (87.).

Somit wurde es weder etwas aus dem versprochenen "Hochgenuss" noch aus den erhofften drei Punkten gegen die bisher beste Reserve eine Bundesligisten, die als Tabellensiebter in die Arena gekommen war.