Lehrreiche Zeiten für die Fortuna

Emden zeigt, was ein Drittliga-Spitzenteam können muss.

Düsseldorf. Emden ist eine Reise wert. Für Liebhaber von frischem (Nordsee-)Fisch zum Beispiel oder für Fans von Komiker Otto, der dort in seinem "Otto-Huus" reichlich Ottifanten und andere Dinge unter die Leute bringt. Eigentlich sollte das seit Mai auch für die Fußballer der Fortuna gelten, drehten sie dort doch ein 0:1 in ein 2:1 mit kämpferisch größtem Einsatz und mannschaftlicher Geschlossenheit.

Aber genau das fehlte am vergangenen Samstag beim 0:1. "Alle haben es gewollt, aber eben nicht zusammen als Mannschaft", sagte Trainer Norbert Meier, ohne einzelne Namen nennen zu wollen.

Aber vor allem die zentrale Abteilung mit Marco Christ und Stephan Sieger ging in den (meist legalen) Grätsch-Attacken der Emder unter. Auf der Außenbahn von Olivier Caillas war weniger der zielorientierte Fußball als die Provokation der Gegner wichtig, und weil den Innenverteidigern Jens Langeneke und Hamza Cakir bei dem Eckball das Glück der Tüchtigen nicht zur Seite stand wie in anderen Szenen zuvor, fiel das entscheidende 0:1.

Eine einzige Unachtsamkeit entschied das Spiel, und die Niederlage lässt die Fortuna die zweiwöchige Länderspielpause mit vier Punkten Rückstand auf einen Aufstiegsplatz verbringen. Für Meier kein Problem: "Das wirft uns nicht um."

Für Fortuna-Vorstand Peter Frymuth auch nicht: "Es ist noch früh in der Saison." Mag beides zutreffen. Wenn vor der nächsten Aufgabe gegen Bayern München II am 18. Oktober (14 Uhr, Arena) die richtigen Lehren daraus gezogen werden.

Frymuth nennt die seine aus dem Emden-Spiel: "Hätte die Mannschaft über die gesamten 90Minuten das Engagement vom Beginn gezeigt, hätte sie das Spiel nicht verloren." Das trifft zu. Die Gastgeber zeigten den Fortunen trotz ihrer beschränkten fußballerischen Mittel auf, was eine Spitzenmannschaft ausmacht. Als derzeitiger Zweiter kann das Team mit dem großen Kämpferherz und dem schier unendlichen Einsatzwillen durchaus als solche bezeichnet werden.

Und die Fortuna? Nach den drei - teils souveränen - Siegen zuvor darf trotzdem Gelassenheit reagieren. Ziel: Verletzungen auskurieren, den Spiel-Rhythmus pflegen und gegen die Bayern-Reserve an die Leistung vom Erfurt-Spiel (3:0) anknüpfen.

Zur Vorbereitung gibt es am Freitag in Duisburg-Wedau (16.15 Uhr) ein Testspiel gegen die Berliner U21-Auswahl, die als 21.Team beim Länderpokal an jenem Tag spielfrei ist. Am Dienstag (18.30Uhr) treten die Fortunen zum Vergleich mit Landesligist SF Baumberg auf der Bezirkssportanlage in Garath an.