Fortuna verliert verdient

Gastgeber Emden war kämpferisch immer etwas im Vorteil.

Emden. "Irgendwann" hatte Trainer Norbert Meier den Mannschaftskapitän wieder "ins kalte Wasser" schmeißen wollen. Dass Andreas Lambertz aber bereits am Samstag wieder von Beginn an spielen und die Fortunen aufs Feld führen durfte, kam etwas überraschend. Dass Rudolf Zedi den BSV Kickers Emden im Heimspiel gegen die Düsseldorfer mit 1:0 in Führung brachte (58.), dagegen weniger.

Der Mittelfeldspieler hatte das bereits bei den vergangenen drei Gastspielen seines Ex-Klubs in der Seehafenstadt getan. In der vorvergangenen Spielzeit hatte es zum Sieg der Kickers gereicht, im Mai hatten die Fortunen das Spiel gedreht, und an diesem Samstagnachmittag gingen die kämpferisch immer ein bisschen im Vorteil wirkenden Gastgeber als Sieger mit 1:0 (0:0) vom Feld.

Nach dem souveränen Erfolg des Düsseldorfer Fußball-Drittligisten am vergangenen Wochenende gegen Erfurt (3:0) hatte Meier eigentlich keine Veranlassung für personelle Änderungen. Doch der nach Emden mitgefahrene Mannschaftsarzt Alois Teuber stellte bei Stürmer Ranisav Jovanovic fest, dass eine alte Oberschenkel-Zerrung wieder aufgebrochen war.

In weiser Voraussicht hatte Meier 19 (statt der erlaubten 18) mit nach Ostfriesland genommen. So rückte Robert Palikuca in den Kader, und Andreas Lambertz lief erstmals seit seiner Verletzung am 2. August in Stuttgart wieder von Beginn an auf. Ahmet Cebe rückte dafür in den Sturm zu Axel Lawarée, und nachdem Stephan Sieger (4.) zunächst früh gefährlich vor dem Emder Tor aufgetaucht war, hatte das Duo Lambertz/Cebe Anteil an der größten Chance der ersten halben Stunde.

Lambertz luchste Nils Pfingsten den Ball ab, leitete über Olivier Caillas den schnellen Konter ein, den Cebe freistehend vor Torwart Daniel Masuch nicht erfolgreich abschließen konnte (15.). In der Folge nahmen die wie stets kämpfenden und grätschenden Gastgeber das Heft des Handelns in die Hand, und die Fortunen konnten sich beim sicheren Schlussmann Michael Melka bedanken, der einige Emder Flachschüsse entschärfen musste. Jenen von Nils Pfingsten (38.) konnte er so gerade noch zur Ecke lenken.

Die Entlastungsangriffe der Fortuna litten meist unter der steifen Brise aus dem Rücken, die manchen Pass unerreichbar für die Angreifer an Geschwindigkeit zunehmen ließ. Immerhin war auf beiden Seiten klar ersichtlich, um was es im Duell Zweiter gegen Dritter ging. Tabellenführer konnte zwar keiner werden, da Paderborn tags zuvor gewonnen hatte.

Doch das Mitmischen in der Spitzengruppe stand für beide Mannschaften im Emder Stadion als vorderstes Ziel. Deshalb ging es mit einem kämpferisch ansehnlichen Spiel auch nach der Pause weiter, und spätestens mit Rudolf Zedis Kopfballtor zum 1:0 nach einer Ecke (58.) machten die kühlen Norddeutschen aus ihrer Arena den erwarteten Hexenkessel. Meier reagierte, brachte in Sebastian Heidinger für den enttäuschenden Marco Christ einen weiteren Stürmer, versetzte Cebe ins rechte und Lambertz ins zentrale Mittelfeld.

Für die Schlussoffensive kam schließlich noch Stürmer Deniz Kadah, doch mehr als eine sichtbare Überlegenheit in den letzten zehn Minuten kam nicht dabei rum. Der Mut zur bedingungslosen Offensive wurde nicht mehr belohnt, und die Fortunen gingen nach drei Siegen in Folge als verdienter Verlierer vom Platz.