Einladung zum heißen Tanz

Die Emder versprechen der Fortuna eine Revanche für deren Heimpleite am 7. Mai. Robert Palikuca steht dabei im Mittelpunkt.

Düsseldorf. In Robert Palikuca haben die Ostfriesen ihre Angriffsziel gefunden. Immerhin bietet er 1,96 Meter Trefferfläche in der Höhe und ist als robuster Abwehrspieler auch nie um einen Spruch verlegen. Dass der Drittliga-Fußballer der Fortuna in der Emder Zeitung als "Pole" bezeichnet wird - Palikuca ist Deutscher mit kroatischem Pass - ist nur eine Randnotiz.

Vielmehr soll er sich in derber Sprache geäußert, das unfaire Spiel (kneifen, rempeln, provozieren) der Emder angeprangert und den Wunsch nach einem deutlichen Sieg ("einen einschenken") offenbart haben.

Der Düsseldorfer Abwehrspieler schwört Stein und Bein, dass diese Aussagen so nicht von ihm gekommen seien: "Damit habe ich nichts zu tun." Insofern sieht Trainer Norbert Meier keine Veranlassung, in dieser Hinsicht tätig zu werden. "Ich habe keine Lust auf solche Dinge. Es geht einzig um Fußball."

Nachher gebe man sich bei aller Auseinandersetzung auf dem Feld auch wieder die Hand. Gleichwohl, fügt Meier hinzu, "die Erwiderung von Emder Seite ist eine Bitte zum Tanz". Zum heißen Tanz wohlgemerkt. Temperaturen und Wind an der Nordsee konnten auch beim bisher letzten Gastspiel der Fortuna am 7. Mai die Gemüter nicht abkühlen.

Die Düsseldorfer wähnten sich ob riesiger Pfützen auf der einen Platzseite durch geplatzte Wasserschläuche absichtlich benachteiligt. Und die damals 1:2 unterlegenen Gastgeber gaben dem reichlich unsortiert pfeifenden Schiedsrichter Tobias Christ eine Mitschuld, dass sie die Begegnung noch aus der Hand gegeben hatten.

Durch das späte Tor von Robert Palikuca in der 85. Minute übrigens - zuvor hatte Emdens Rudolf Zedi die Kickers in Führung gebracht und Ahmet Cebe ausgeglichen.

Den etwas glücklich gefallenen Siegtreffer werden sie Palikuca in Ostfriesland nicht verziehen haben, auch nicht den kämpferisch grenzwertigen Einsatz von ihm und seiner Mitspieler. Was das Finden des Aggressionszieles erleichtert haben dürfte. Das Duell war damals enorm bedeutend - ähnlich wie am Samstag, wenn der Zweite (17 Punkte) auf den Dritten (16) trifft - und die Partie wurde auch von den Kickers recht ruppig geführt.

"Das war damals ein Höhepunkt-Spiel, und dafür brauchen wir auch jetzt wieder richtige Kerle", sagt Fortuna-Trainer Norbert Meier, der schon "mit einem sicher schwer bespielbaren Platz" rechnet. So sieht es nach herbstlichen Regenfällen tatsächlich aus: Platzwart (und Kickers-Betreuer!) Anton Frikke hat gegen die breiten Pfützen längst die Pumpen angeworfen.

Klar sei, so Frikke, "der Boden bei uns im Stadion wird immer etwas zu hart oder etwas zu weich sein". Womit auch die Düsseldorfer, die mit dem Kader der Vorwoche (3:0 gegen Erfurt) antreten, schon ihr Angriffsziel hätten - wenn es am Ende nicht zu einem Sieg und damit eventuell zur Tabellenführung reichen sollte.