Fortunas Erfolg in München löst Emotionen aus Vorzeitige Bescherung für Fortuna in München

Düsseldorf · Friedhelm Funkel wusste um die Schwächen den Bayern und verordnete der Fortuna die richtige Taktik.

Fortuna spielt in München unentschieden
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Fortuna spielt in München unentschieden

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Foto: dpa/Matthias Balk

Es war fast wie Weihnachten für die Fortuna. So viele leuchtende Gesichter und „Pippi in den Augen“ haben die verwöhnten Zuschauer in der Allianz-Arena in München wohl selten bei den Gäste-Fans gesehen. Das 3:3 in (fast) letzter Sekunde löste Emotionen aus, die viele Enttäuschungen in dieser Saison für die Funkel-Elf wieder gutmachte. Torhüter Michael Rensing sprang mit einem Riesensatz Robin Bormuth in die Arme, andere Fortunen schüttelten immer noch zweifelnd den Kopf, als die Mannschaft sich schon längst vor dem Gästeblock zum Feiern aufgebaut hatte.

Glück gehabt, den Bayern eine Nase gedreht und drei Tore in einer schier uneinnehmbaren Festung geschossen. „Kevin (Stöger) und ich hatten Krämpfe, als wir zum Jubeln in die andere Ecke des Stadions zu Dodi gelaufen sind“, sagte Niko Gießelmann, der müde war, aber sich sehr freute, dass die Fortuna endlich mal für ihren Aufwand belohnt worden ist. Gießelmann war auch der Spieler, der sich hinterher bei seinem Trainer entschuldigte, weil er vor dem Tor zum 2:3 eine Abseitsposition seines Mitspielers gesehen hatte und dies seinem Trainer mitgeteilt hatte. „Da hat er nicht richtig hingeschaut, zum Glück sprach der Videobeweis diesmal für uns“, sagte Friedhelm Funkel, der mal wieder alles richtig gemacht hatte. „Klar, wenn wir verloren hätten, dann wäre die Frage nach den Stürmern gekommen, von denen fünf auf unserer Ersatzbank saßen.“ So aber lag Fortunas Cheftrainer richtig, weil er auf die Konterstärke und das Laufvermögen von Dreifach-Torschütze Dodi Lukebakio gesetzt hatte.

Schon seit Montag haben sich die Fortunen ganz intensiv mit den Bayern beschäftigt, wie Funkel erklärte. „Wir wussten, dass dem Rekordmeister derzeit die Selbstverständlichkeit fehlt. Und vor allem habe ich mir die Spiele der Bayern gegen Gladbach, Augsburg und Freiburg intensiv angesehen.“ Und genau wie die Freiburger wechselte er beim Stand von 2:3 einen weiteren Stürmer ein. Und Rouwen Hennings bereitete prompt das Ausgleichstor vor. Ein Unentschieden sei eben kein Erfolg für die Bayern. Und dieses Gefühl der Unzufriedenheit habe man den Bayern auch gegen die Fortuna angemerkt.

Die Fortuna hat diszipliniert aus einer tief gestaffelten Abwehr gespielt. Und diese Taktik auch nach dem 1:3 und 2:3 nicht aufgegeben. „Hätten wir da schon aufgemacht, hätten wir wohl auch vier oder fünf Tore bekommen“, sagte Funkel. „Das haben wir aus den Spielen in Nürnberg und Frankfurt gelernt, als wir zu schnell auf den Ausgleich gedrängt haben.“ Die Hoffnung auf die eine oder andere Chance hat sich erfüllt. „Und auch für heute ist der Erfolg aufgrund dieser Moral der Mannschaft gar nicht hoch genug einzuschätzen.“ Alle Fortunen waren sehr glücklich, dass dieser Punkt noch erkämpft wurde. Es war diesmal erneut, wie beim 2:3 vor fünfeinahalb Jahren ein gefühlter Sieg. „Aber diesmal nehmen wir etwas mit. Und das haben wir uns verdient“, sagte Adam Bodzek mit sichtbarem Stolz.