Fortunas Gegner: Alemannia Aachen - Mit Spaß und Lockerheit die Punkte sammeln
Alemannia Aachen möchte bei der Fortuna punkten, um 50 Punkte zu erreichen.
Düsseldorf. Zu stark, um in Abstiegsgefahr zu geraten, und zu schwach, um ins Aufstiegsrennen eingreifen zu können: Seit Wochen geht es für Alemannia Aachen in der 2. Fußball-Bundesliga um nichts mehr. Da muss sich ein Trainer schon etwas einfallen lassen, und deshalb gab Aachens junger Übungsleiter Peter Hyballa vor drei Wochen das Ziel aus, 50 Punkte zu holen und damit einen einstelligen Tabellenplatz zu belegen.
Ein Schuss, der nach hinten los ging, denn seine Spieler spürten offenbar den Druck und kassierten gleich eine 1:5-Heimpleite gegen Erzgebirge Aue. Also Kommando zurück. Nun hieß es, „einfach raus gehen und Spaß haben“. Mit dieser Lockerheit wurde zunächst beim Aufstiegsapiranten FC Augsburg ein 2:1 eingefahren und danach Oberhausen mit 4:0 besiegt. Plötzlich ist Hyballas Ziel wieder greifbar. 47 Zähler hat der Tabellen-Zehnte nun und liegt damit nur zwei Punkte hinter dem Neunten — Fortuna Düsseldorf.
„Die nächsten beiden Spiele können wir gewinnen“, sagte Torhüter David Hohs, der gegen RWO zum ersten Male seit dem 10. Dezember wieder ohne Gegentor blieb. Damals gab es ein 0:0 gegen die Fortuna, was den Kaiserstädtern diesmal zu wenig wäre. „Sechs Punkte aus den beiden letzten Spielen sind drin, und damit hätten wir eine ordentliche Saison dann gekrönt“, sagte Benjamin Auer.
Wobei der 30-jährige Torjäger beim Saison-Kehraus auch eine persönlich ordentliche Saison gerne krönen würde. Noch nie ist es Auer gelungen, in einer Spielzeit 20 Treffer zu erzielen. Nach seinem Doppelpack gegen Oberhausen steht er bei 19 Toren und damit ganz dicht vor dieser besonderen Karrieremarke. Um sie zu erreichen, schnappte sich Auer beim Elfmeter gegen Oberhausen sogar den Ball, obwohl die Fans den ungarischen Publikumsliebling Zoltan Stieber forderten. Zum Gewinn der Torjägerkanone wird es wohl nicht reichen: Nils Petersen von Energie Cottbus hat mit bislang 24 Toren die Nase deutlich vorn.
Vorne liegt die Alemannia seit dem 7. Dezember 2009 in der ewigen Tabelle der Zweiten Liga. Damals wurde noch im alten Tivoli-Stadion gespielt, das in diesem Sommer den Baggern zum Opfer fällt. Doch zuvor wird am nächsten Sonntag viel Inventar versteigert: Eckfahnen, Schalensitze, Trainerbänke, Wellenbrecher und die Flutlichtmasten warten auf neue Besitzer. Wer letztere ersteigert, muss aber für fachgerechte Demontage sorgen.