Zwei Stürmer im Abseits
Sandor Torghelle steht bei Fortuna vor der Vertragsauflösung. Ranisav Jovanovic gibt sich trotz anhaltender Torflaute kämpferisch.
Düsseldorf. Besonders redselig war Fortuna-Stürmer Sandor Torghelle nie. Aber jetzt sitzt der Frust des ungarischen Fußball-Profis über die fortlaufende Nichtberücksichtigung beim Zweitligisten noch tiefer. Obwohl sein Vertrag noch ein weiteres Jahr läuft, steht eine vorzeitige Trennung bevor.
Auf die Frage, ob er nächstes Jahr noch das Fortuna-Trikot trage, will Torghelle nicht recht raus mit der Sprache: „Wenn alles vorbei ist in zwei Wochen, dann spreche ich über alles.“ Folgt da eine große Abrechnung mit Trainer Norbert Meier und der Fortuna?
Am Donnerstag ist sein 29. Geburtstag, zum Feiern wird ihm nicht zumute sein: Bei seinen 16 Einsätzen gehörte er nur drei Mal zur Startformation, darunter an den ersten beiden Spieltagen, ansonsten wurde er mehr oder weniger spät eingewechselt (in diesem Jahr nur sechs Mal).
Sein einziges Saisontor in der 88. Minute zum 3:0-Endstand gegen Oberhausen war nur für ihn sportlich wirklich bedeutsam. Eine Initialzündung bedeutete der Treffer nicht. Stattdessen kam Ken Ilsø in der Winterpause als Verstärkung, drängte Torghelle noch mehr ins sportliche Abseits. Natürlich könne er nicht zufrieden sein.
Sport-Geschäftsführer Wolf Werner hatte schon vor Wochen den „Unzufriedenen“ im Kader Gespräche angeboten. Auch aus eigenem Interesse. Mit Mittelfeldspieler Marco Christ kam es schon zu einer Einigung über ein vorzeitiges Vertragsende (wechselt nach Wiesbaden). „Dass wir mit manchen Stürmern nicht zufrieden sind, ist doch klar: Einer hat ein Tor geschossen, der andere keins“, sagt Werner.
Der „Null-Tore-Stürmer“ im Kader ist Ranisav Jovanovic, bei dem es aber weniger nach einer Trennung im Sommer klingt als bei Torghelle: „Ich will nicht die Flucht antreten und möchte mir selbst beweisen, dass ich es schaffen kann.“ Gespräche mit Werner habe er schon geführt. Er habe sich mehr Rückendeckung gewünscht und eine Aussage der sportlichen Leitung, dass man noch mit ihm plane.
Seit Dezember 2009 hat Jovanovic kein Pflichtspiel-Tor mehr geschossen, kam zuletzt nur auf Kurzeinsätze. An eine Saison ohne Tor kann sich der 30-Jährige nicht erinnern. „Im Notfall schnappe ich mir bei einem Elfmeter die Kugel und haue das Ding rein“, sagt Jovanovic kämpferisch.