Fortunas große Herausforderung

1:6 endete das Hinspiel gegen Paderborn. Der Angstgegner wartet am Freitag erneut.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Große Klappe, aber auch viele Tore. So einer wie Mahir Saglik würde der Fortuna gut zu Gesicht stehen. Dumm nur, dass der 14-Tore-Mann am Freitag das Trikot des SC Paderborn trägt und schlechte Erinnerungen an das 1:6 im Hinspiel in der Arena weckt. Mit vier Treffern hatte der Türke die Gastgeber fast alleine demontiert.

Eine ordentliche Hypothek also, die Fortunas Profis am Donnerstag mit auf die Fahrt nach Paderborn nehmen. „Vergessen haben wir das Hinspiel nicht, aber es wird am Freitag ein neues Spiel“, sagt Fortunas Adam Bodzek, der bei jener peinlichen Pleite Ende Oktober gar nicht auf dem Platz stand. Auch Innenverteidigerkollege Bruno Soares hatte sich das Desaster gegen das Überraschungsteam der 2. Fußball-Bundesliga von der Bank aus ansehen müssen: „Natürlich sind wir jetzt alle darauf aus, das wieder gutzumachen.“

Und dabei wird es vor allem darum gehen, die Paderborner Tormaschinerie um Saglik und Scharfschütze Alban Meha (zehn Saisontore) zu stören. „Mahir Saglik ist ein gefährlicher Spieler und recht frech auf dem Platz dazu“, sagt Soares, der den Paderborner aus früheren Duellen kennt.

Für seine Geschwätzigkeit auf dem Platz ist Saglik bekannt. „Saglik erzählt verdammt viel“, hatte Ex-Fortune Jens Langeneke einst gesagt. Im Hinspiel dieser Saison hat Saglik den Worten indes Taten folgen lassen, gehört mit Meha mittlerweile zu den wichtigsten Faktoren für den Paderborner Höhenflug.

Den wollen die Fortunen am Freitag stoppen, Soares und Bodzek müssten dazu in der Innenverteidigung Saglik endlich wieder „abmelden“. Es spricht auch nichts dagegen, dass Trainer-Vertreter Oliver Reck in Absprache mit dem krankgeschriebenen Cheftrainer Lorenz-Günther Köstner die Viererkette unverändert ins Rennen schickt. Zumal die Defensive von neuen Ausfällen zuletzt eher verschont blieb als andere Mannschaftsteile. „Da gibt es zum Glück keinen Grund, etwas zu ändern“, sagt Adam Bodzek.

Sein brasilianischer Nebenmann erwartet in jedem Fall enormen Druck von den Gastgebern: „Sie werden uns früh stören, da müssen wir hinten aufmerksam spielen.“ Und vor allem sollten die Fortunen schlauer sein als im Hinspiel, dann sei auch was drin für die Rheinländer in Ostwestfalen. „Wenn wir drei Punkte holen, wäre das ein großer Schritt. Einer wäre allerdings auch in Ordnung“, sagt Soares.

Dass es im NRW-Duell beim Zweitligadritten auf die Defensive ankommen wird, lässt sich an der Tabelle leicht ablesen: Denn Paderborn hat mit 52 Treffern die beste Torausbeute, sechs Zähler Vorsprung auf Kaiserslautern und ist punktgleich mit den zweitplatzierten Fürthern. Die Fortuna dümpelt im unteren Mittelfeld herum, kann bei sieben Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze jeden weiteren Zähler gut gebrauchen.