Fortunas Neuzugang Christian Gartner: Alles ist jetzt viel größer
Der junge Österreicher muss sich noch an die neue Umgebung gewöhnen.
Düsseldorf. Er ist noch etwas schüchtern, fast schon ein wenig verlegen. Diese Medienpräsenz wie im Trainingslager des deutschen Zweitligisten Fortuna Düsseldorf ist Christian Gartner nicht gewohnt. Der Kapitän des österreichischen U19-Nationalteams erwies sich im Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung im Strandhotel Belvédère im schweizerischen Spiez als ruhiger, aber durchweg sympathischer Zeitgenosse.
Vieles ist neu für den 19-jährigen Mittelfeldakteur, der am vergangenen Dienstag ins Mannschaftstraining von Fortuna Düsseldorf eingestiegen war. Ein einwöchiges Trainingslager an einem landschaftlich fantastisch gelegenen Ort hat Gartner noch nicht mitgemacht. Zudem ist Spiez, wo die Weltmeister von 1954 logierten, für den deutschen Fußball ein historisch bedeutsamer Ort.
„Ich habe immer im Ausland spielen wollen, und die deutschen Ligen sind eben die besten, deshalb hat mich auch ein Angebot von Rapid Wien nicht reizen können“, sagte der höfliche junge Mann im Gespräch. „Da kam mir der Anruf von Trainer Mike Büskens sehr gelegen, der mich während eines Miniturniers zur Qualifikation für die U19-Europameisterschaft persönlich anrief.“
Dass der Kontakt direkt über den Trainer lief und nicht erst den Umweg über einen Berater nahm, war schon mit ein Grund, warum er sich dann recht schnell für Düsseldorf entschieden hat. Das Bemühen des Trainers signalisierte ihm echtes Interesse. Der erste Eindruck bestätigte sich, als er an seiner ersten Trainingseinheit im Dress des neuen Arbeitgebers teilnahm.
„Ich wurde sofort super aufgenommen, das Training ist super und die Trainer sowieso“, sagte der 19-Jährige, „obwohl doch alles irgendwie eine andere Welt ist, sowohl in Düsseldorf als auch hier im Trainingslager.“ Alles sei größer, teilweise sogar, wie die Arena, gigantischer, als in seiner 7000 Seelen zählenden Heimatgemeinde Mattersburg.
Wenn er es sich aussuchen dürfte, dann würde er gerne die Position im Mittelfeld einnehmen, die allgemein ein Spieler mit der Nummer 8 bekleidet. „Es wurde geschrieben, ich sei ein Spielmacher, eine klassische ‚10’, das bin ich aber nicht, auch wenn ich eine meiner Stärken in einem sicheren Passspiel sehe“, beschrieb Gartner seine Wünsche. Die Verpflichtung von Levan Kenia habe ihn dann auch nachträglich nicht nervös gemacht, beide würden sich nicht in die Quere kommen.
Wo er letztendlich landen wird, kann er genauso wenig abschätzen wie andere. Selbstverständlich würde er sich auch, ohne zu murren, erst einmal der Regionalliga-Mannschaft zur Verfügung stellen. „Ich mache mir keinen Druck, schnuppere erst einmal hinein und gebe mein Bestes im Training. Wenn alles gut läuft, kann ich mich ja vielleicht irgendwann in die Mannschaft spielen“, gibt sich der Österreicher noch recht bescheiden.