Latka ist die Hoffnung in Fortunas Abwehr
Martin Latka scheint gesetzt und schaut optimistisch in die Zukunft. Wer verteidigt an seiner Seite?
Düsseldorf. Seinen Beinamen im Fortuna-Team hatte Jens Langeneke viele Jahre so sicher, wie der eigentliche Vorname von „Bahnchef Mehdorn“ zu dessen Zeiten als Deutsche-Bahn-Chef in Vergessenheit geraten war. Doch jetzt lässt der einstige „Abwehrchef“ Langeneke seine Karriere im U 23-Team ausklingen, absolviert sozusagen eine Umschulung von der Profi- zur Funktionärskarriere beim Fußball-Zweitligisten.
Gesucht wird also ein neuer Wortführer in der Mitte der Viererkette, ein Lenker und Organisator, der auch mit Bestleistungen vorangeht. Martin Latka könnte so einer sein, nicht nur wegen seiner überragenden Statur mit 1,92 Meter. Wer sonst sollte den neuen Abwehrchef geben? Stelios Malezas fällt nach wie vor verletzt aus, Bruno Soares wirkt nach seiner langwierigen Verletzung aus der vergangenen Saison noch wie ein neuer Spieler, Juanan konnte bisher noch nicht durch stabile Leistung überzeugen. Der vom MSV Duisburg gekommene Dustin Bomheuer dürfte durch seine Zweitliga-Erfahrung die besten Chancen auf einen Stammplatz haben, zumal er mit Latka auch beim Testspiel bei Regionalligist SG Wattenscheid das Start-Duo bildete.
„Die jetzigen Testspielgegner geben uns jetzt die Möglichkeit, viel auszuprobieren“, sagt Latka. Dass noch nicht alles rund laufe, sei aber verständlich, sagt er: „Wir trainieren sehr viel in dieser Zeit, da haben wir alle manches Mal doch müde Beine.“ Aber es sei eben immer noch besser, auf dem Platz mit dem Ball zu sein, als einfach nur stundenlang durch Wald und Feld zu rennen. „Am wichtigsten ist auch, dass wir alle gesund durch die Vorbereitung kommen, dass sich nicht noch jemand verletzt.“
Latka war erst im Winter zur Fortuna gekommen, hatte sich im harten Bundesligageschäft gleich überzeugend behauptet. Vielleicht hätte es sogar den Abstieg nicht gegeben, wenn der Nationalspieler die letzten Saisonspiele hätte absolvieren können. Doch eine Muskelverletzung bremste den Tschechen aus, an den letzten drei Bundesliga-Spieltagen musste er machtlos zuschauen, wie die Fortuna verlor und den Abstieg nicht vermeiden konnte.
„Wir nehmen auf jeden Fall sehr viel Erfahrung aus der vergangenen Saison mit in die neue. Auf den positiven Dingen sollten wir aufbauen und entsprechend optimistisch nach vorne schauen“, sagt Latka, dem man die neue Lust am verletzungsfreien Mitmachen anmerkt. „Ich bin wieder gut drauf, kann alles mitmachen im Training und in den Testspielen.“ Dass er dadurch besonders müde sei, weil er einen Monat komplett ausgesetzt habe, sei ihm völlig klar. Aber er ist willig, wieder anzugreifen, ist womöglich der beste Kandidat für den „Abwehrchef“-Posten. Vom Trainingslager in der Schweiz verspricht er sich daher einiges: „Dort werden wir auf Gegner von anderer Qualität treffen. Die werden es uns schwerer machen und zeigen, wie gut wir wirklich sein können.“