Düsseldorf. Nach einer guten Stunde Spielzeit trat Goran Vucic den Ersatzball am Spielfeldrand mit voller Wucht gegen den Zaun. Als wenn der Trainer von Fortuna II das Gitter der Tribüne im Paul-Janes-Stadion für den kapitalen Fehler von Juan Oburu bestrafen wollte. Der Mittelfeldspieler war nach einem Querschläger so tatenlos am Strafraum-Eck stehen geblieben, als wenn an diesem Samstagnachmittag auf dem Rasen gar kein Fußballspiel stattfinden würde. Gedankenschnell passten die Gästespieler von Borussia Mönchengladbach II den Ball in die Mitte, wo Lars Schuchardt keine Mühe hatte, zum Tor des Tages einzuschieben. "Da hat Juan einfach geschlafen", sagte Vucic. Dass das 0:1 (0:0) gegen den Regionalliga-Absteiger insgesamt verdient war, stritt der Fortuna-Trainer auch gar nicht ab. Vor der Pause waren die auf vier Positionen veränderten Flingerner kaum aus der eigenen Hälfte herausgekommen.

Goran Vucic: "Gladbach war die bessere Mannschaft."

Unter den Augen von Jos Luhukay, Trainer des Zweitliga-Teams der Borussia, vergaben die spielfreudigen Gäste ein halbes Dutzend guter Chancen. Roberto Colautti tauchte zweimal freistehend vor Fortuna-Torwart Patrick Nettekoven auf (9., 21.), nach Lars Schuchardts Schuss (33.) klärte Erdal Eraslan für seinen geschlagenen Schlussmann. Nach der Halbzeit schienen sich die Fortunen, bei denen zwar Kapitän Ben Abelski mitspielen konnte, dafür aber Lukas Marzok (Zerrung) fehlte, gefangen zu haben. Bis zu Oburus Patzer, der das Spiel entschied. Anschließend sorgten die Düsseldorfer mit dem Mut der Verzweiflung vor 438 Zuschauern für einige offensive Ansätze, aber insgesamt nichts Zwingendes. Da half auch die durchgehende Anfeuerung von rund 100 Mitgliedern der Ultras-Fan-Gruppe mit Fahnen und Schlachtgesängen nichts. "Gladbach war die bessere Mannschaft, das muss man akzeptieren", so Vucic, der mit Fortuna II jetzt eine "schwarze Serie" von drei Niederlagen in Folge zu beklagen hat. Borussia-Trainer Horst Wohlers fasste mit seiner Vorschau auf den weiteren Saisonverlauf das Spielgeschehen zusammen: "Auf Dauer gesehen, wird sich die spielerische Klasse durchsetzen."