Fortuna Düsseldorf Fortunas Rückkehr an die Spitze

Zweitligist steht erstmals seit Februar 2012 wieder ganz vorne.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Wer es mit Fortuna Düsseldorf hält, dürfte trotz der Länderspielpause in den vergangenen Tagen häufiger in der Zeitung, auf dem Smartphone oder im altmodischen Teletext die Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga angeschaut haben. Schließlich weist die den prominentesten Fußballclub der Landeshauptstadt derzeit auf Rang eins aus. Ein Zustand, der auch in den Büroräumen in der Arena für durchaus gute Laune sorgt. Doch weder Vorstandsboss Robert Schäfer noch Trainer Friedhelm Funkel schlagen deshalb vor Freude auf dem Flur oder dem Trainingsplatz Purzelbäume. Vielmehr wird die Tabellenführung aus Lohn für die gute Arbeit vor und beim Saisonstart gesehen.

Als die Fortuna letztmalig von ganz oben grüßte, war Norbert Meier Trainer, U 17-Trainer Jens Langeneke noch Spieler und Frankfurts Trainer Armin Veh nannte Sascha Rösler einen „Rotzlöffel“. Das ist inzwischen fünfeinhalb Jahre her. Statistiker suchen bekanntlich gerne nach Parallelen zwischen früheren Spielzeiten und der aktuellen Saison, um bestimmte Schlüsse zu ziehen. 2011/12 stand die Fortuna insgesamt neun Spieltage lang an der Spitze — und stieg über den Umweg der Relegation gegen Hertha BSC in die Bundesliga auf.

Doch wer angesichts dieser Zahlenspiele schon die Zugfahrkarte nach München oder Hamburg buchen möchte, sei genauso daran erinnert, dass die Rot-Weißen in der Aufstiegssaison von der 3. in die 2. Liga (2008/09) niemals auf Rang eins zu finden waren. Das besondere Gefühl der Tabellenführung gab es in den vergangenen 13 Jahren nur noch sechs weitere Male. 2007/08 stand die Fortuna in der 3. Liga nach 25 Spieltagen ganz oben, musste sich am Ende mit Platz drei zufrieden geben und den Aufstieg verschieben.

Als Fans und Mannschaft 2003/04 in der Oberliga Nordrhein „über die Dörfer zogen“, hatte das Team von Trainer Massimo Morales vom neunten bis 32. Spieltag dauerhaft Platz eins inne, gab diesen noch ab, stieg aber trotzdem auf, weil die SSVg Velbert keinen Lizenzantrag für die Regionalliga Nord stellte. Fortuna an der Tabellenspitze — nur selten lässt dieser Umstand Rückschlüsse auf den weiteren Saisonverlauf zu.