Fortunas ungleiches Paar
Fortunas Zugänge Genki Omae und Mathis Bolly sprechen über den Klub, die Liga, ihre Stärken und die deutsche Sprache.
Düseldorf. Genki Omae (23/Stürmer) hat die schönsten kurzen und krummen Beine der Bundesliga seit Pierre Littbarski. Und auch sonst ist er nicht in allen Dingen ein typischer Japaner.
„Ich fühle mich sehr wohl, weil ich sehr gut aufgenommen worden bin.“ Über den Verein habe er sich ausführlich informiert. Mir ist bewusst, dass ich den Kapitän (Andreas Lambertz, d. Red.) als kleinsten Spieler ablöse. Aber er hat ja gezeigt, dass man auch als kleinster Spieler große Leistungen bringen kann.“
„Mit Shinjji Kagawa habe ich in der U 19-Nationalmannschaft gespielt. Ich kenne ihn schon lange und wusste, dass er ein besonderer Spieler wird. Ich will meine Chance nutzen.“ In Deutschland sei das Spiel anderes als in Japan. Es gehe in der Bundesliga härter zu. „Das kenne ich noch nicht so und muss mich dran gewöhnen. Aber ich freue mich, dass ich in Deutschland mit so vielen bekannten Spielern zusammenspiele.“
„Ich bin vor zwei Wochen wieder Vater geworden. Der jüngste Sohn heißt Toa.“ Omae hat zwei leibliche Kinder, eine zehnjährige Tochter hat seine Frau mit in die Ehe gebracht. „Die Familie ist für mich eine wichtige Motivation.“ Bevor er sich entschieden hat Profi zu werden, habe er mit seiner Frau gesprochen. „Ich wollte immer nach Europa gehen. Im Moment ist noch nicht daran gedacht, die Familie nachzuholen.“
Düsseldorf als Japanstadt habe für ihn bei der Auswahl des Vereins keine Rolle gespielt. „Ich will mich gar nicht so sehr auf die Japaner in Düsseldorf einlassen, weil es sonst schwieriger wird, die deutsche Sprache und das Land richtig kennenzulernen.“ Die Freude wäre aber groß, wenn möglichst viele Landsleute zu den Spielen ins Stadion kommen würden. „Auf die Stimmung freue ich mich schon sehr.“
„Ich suche immer den Abschluss. und bin antrittsschnell.“ Obwohl er zuletzt in Japan auf der rechten Außenposition gespielt hat, war er als Torschütze erfolgreich.
„Ich hoffe mich durch gute Leistungen bei der Fortuna für die Nationalmannschaft Japans zu empfehlen. Das ist mein Traum.“
Mathis Bolly (22/Stürmer) hat extrem lange und schnelle Beine. Er galt als eines der größten Talente in Norwegen und hofft nun bei Fortuna den Durchbruch zu schaffen.
„Jeder hier hat ein offenes Ohr für mich, und es wird mir leicht gemacht, mich einzugewöhnen. Schon als ich das Stadion gesehen habe, war ich sehr beeindruckt.“ Die Qualität der Mannschaft sei höher als bei seinem alten Club Lillestrom SK. „Das ist gut für mich gut, weil ich mich weiterentwickeln kann.“
„In Norwegen kommt zuerst der englische Fußball, dann die Bundesliga.“ Spiele aus Deutschland habe er im Fernsehen verfolgt. Mit dem Gladbacher Harvard Nordtveit spielte er in einer Mannschaft. „Ich kenne ihn sehr gut, er hat mir die Bundesliga empfohlen.“
„Eine Freundin habe ich nicht, ich konzentriere mich auf meinen Job.“ Viele Hobbys habe er nicht. „Ich bin jedenfalls kein Wintersportler.“ Am Boxen findet er jedoch Gefallen. Und ist Musikfan — Reggae, African Music und Hip-Hop. Im Trainingslager hat er seine kleinen Trommeln dabei.
„Ich hatte in der Schule die Chance, französisch oder deutsch zu lernen. Ich habe mich damals für französisch entschieden, da ich damit aufgewachsen bin.“ Die drei deutschen Wörter, die er kennt, lauten: „Rechts, links und Sche…“. Mit dem Dänen Ken Ilsø ist der Norweger im Trainingslager auf einem Zimmer, und da klappt die Verständigung. „Die Sprachen ähneln sich.“
„Im Test gegen Mainz habe ich mein Potenzial nur andeuten können.“ Als er vor der Verpflichtung mit Trainer Norbert Meier gesprochen habe, ging es um seine Antrittsschnelligkeit, weil der Trainer auf Konterfußball setzen würde. „Das passt perfekt zu mir, weil ich ein schneller Spieler bin und die Spitze von außen bedienen kann. Ich habe zwar bisher noch nicht so viele Tore geschossen, aber viele vorbereitet und auch meine Schusskraft ist ganz gut.“
„Ich will mich verbessern. Die Qualität der Liga wird mir dabei helfen.“ Einen Schritt in seiner Entwicklung jetzt zu machen, sei wichtig. Vor allem aber zähle der Klassenerhalt in der Bundesliga.