Fortunas Uwe Rösler „Wir bereiteten uns wie auf ein Bundesliga-Spiel vor“

Düsseldorf · Fortunas Trainer Uwe Rösler wird seine beste Mannschaft für die Pokalaufgabe am Dienstag in Völklingen auf den Rasen schicken. Der 1. FC Saarbrücken wird vom Bundesligsten sehr ernst genommen und wurde genauestens im Vorfeld analysiert.

Kelvin Ofori könnte von Anfang an spielen und in Saarbrücken Kenan Karaman ersetzen. In Kaiserslautern hat das Talent gezeigt, was es kann.

Foto: Wolff/Christof Wolff

Es ist eine historische Chance. Davon ist Uwe Rösler überzeugt. Daher wollen er und seine Mannschaft das Pokal-Viertelfinale beim 1. FC Saarbrücken mit größtmöglicher Ernsthaftigkeit angehen. Selbst auf ein Elfmeterschießen habe sich die Fortuna vorbereitet. Zwar wurden keine Strafstöße im Training geübt. Aber die Schützen während des Elfmeterschießens des 1. FC Saarbrücken in der vergangenen Runde gegen den Karlsruher SC wurden detailliert unter die Lupe genommen. „Wir gehen dieses Spiel genauso ernsthaft an wie eine Bundesliga-Begegnung“, sagt Fortunas Cheftrainer, der sich sehr lobend über den Video-Analysten der Fortuna, Philipp Grobelny, äußert, der die Video-Einheit glänzend vorbereitet habe. „So konnten wir den Spielern vermitteln, auf welch starken Gegner wir am Dienstag treffen werden“, sagt Rösler, der vor der Konterstärke des Viertligisten warnt. Aber der Tabellenführer der Regionalliga Südwest habe auch mindestens die Klasse eines Vereins aus dem Mittelfeld der 3. Liga.

Drei Ex-Fortunen stehen im Kader des 1. FC Saarbrücken

Auf den besten Torschützen müssen die Saarländer verzichten. Sebastian Jacob (Muskelprobleme) hat in der Liga 17 Treffer erzielt. Ein großer Abwehrspieler soll Jacob in der Spitze gegen Fortuna vertreten. Überhaupt kommen die Spieler des 1. FC Saarbrücken über die Pyhsis. Hinzu kommt die Tatsache, dass in Tim Golley, Kianz Froese und Mergim Fejzullahu drei Ex-Fortunen für den Viertligisten spielen. Rösler glaubt aber nicht, dass alle drei gegen seine Mannschaft in der Startformation stehen.

Fortunas Trainer hat angekündigt, die Mannschaft im Pokal gegenüber dem Spiel gegen Hertha auf drei Positionen ändern zu wollen. „Das geschieht aber nicht, weil wir vor dem Bundesliga-Spiel am Sonntag unbedingt rotieren und Kräfte sparen wollen“, sagt der 51-Jährige. Schließlich sei der Abstand zwischen den Spielen von Freitag über Dienstag bis Sonntag kein Problem. „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir dieses Spiel mit der dafür stärksten Formation angehen werden müssen.“ Ob dann auch Kelvin Ofori dabei sein wird, ließ der Trainer offen. „Er ist aber auf jeden Fall im Kader“, sagt er über das Talent aus Ghana, das in den Pokal-Spielen in Villingen und Kaiserslautern jeweils frischen Wind ins Spiel der Fortuna gebracht hatte. „Insgesamt benötigen wir nicht nur elf oder zwölf Spieler“, sagt Rösler, der auch unterschiedliche Spielertypen braucht, um letztendlich in der Liga bestehen zu können.

Fortuna muss das 3:3 gegen Berlin aus den Köpfen bekommen

Größtes Problem für viele Fans ist die befürchtete Nachwirkung aus dem Spiel gegen Hertha BSC, dass die Fortuna nach einer 3:0-Führung fast noch verloren hätte. „Wir sind inzwischen längst zur Tagesordnung übergegangen. 24 Stunden haben Ergebnis und Spielverlauf noch in den Köpfen von uns allen rumgespukt“, erklärt der Trainer. „Am Sonntag war das Training schon gut, am Montag war es hervorragend.“ Die Stimmung vor dem Pokalspiel passt.

Nach einem solchen Spiel wie gegen Berlin schaut Fortunas Trainer genau hin. „Wir sind nicht der einzige Verein oder die einzige Mannschaft auf der Welt, die einen hohen Vorsprung einmal verspielt hat“, sagt Rösler. „Jetzt geht es aber darum, dass man nicht liegen bleibt sondern eine Reaktion zeigt.“ In diesem Zusammenhang fand Rösler ein gutes Beispiel – und zwar die 3:4-Niederlage der Fortuna im Aufstiegsjahr in Regensburg. „Das habe damals danach Kräfte freigesetzt, weil die Mannschaft noch enger zusammengewachsen ist“, sagt der 51-Jährige.

Inzwischen hat Uwe Rösler 27 gesunde Spieler im Kader, die alle gegen Saarbrücken spielen wollen. Auch Michael Rensing ist wieder dabei und wird vielleicht in Völklingen wieder auf der Bank sitzen, nachdem er wegen seiner krankheitsbedingten Rückfälle mal eine längere Zeit aus dem Training rausgenommen war. Dieses Problem ist anscheinend überwunden, Rensing trainiert wieder in vollem Umfang. Für das nächste Bundesligaspiel ist Maduka Okoye ohnehin gesperrt, weil er sich im Spiel der „Zwoten“ gegen Homberg eine Rote Karte eingefangen hatte. Im Pokal könnte er jedoch noch spielen.