Fortunas Weg zum Ligaerhalt
Aufsteiger empfängt in der Rückrunde die meisten Rivalen. 36 Punkte sind das Maß aller Dinge.
Düsseldorf. „Wir hatten vor dem Spiel gegen Nürnberg gesagt, dass wir uns noch vor der Winterpause eine richtig gute Ausgangsposition schaffen wollen“, sagte Düsseldorfs Verteidiger Leon Balogun nach dem 0:2 am Samstag in Nürnberg. „Das hat hier leider nicht geklappt. Gegen Hannover haben wir jetzt die nächste Chance, das besser zu machen.“
Eine Chance, die Fortuna am Samstag (15.30 Uhr) in der heimischen Arena besser nutzen sollte. Im Tabellenkeller scheinen zwar die Südlichter FC Augsburg und Greuther Fürth (jeweils erst acht Punkte) schon einigermaßen abgeschlagen, für den Relegationsplatz aber gehen den Experten die Kandidaten leicht weniger von der Hand.
1899 Hoffenheim (12 Punkte) darf man zutrauen, den Kader in der Winterpause mit neuem Trainer und neuen Spielern auf Erstliga-Niveau zu trimmen, für den finanzkräftigen VfL Wolfsburg gilt das in ähnlicher, aber noch sicherer Weise. Und der 1. FC Nürnberg scheint die existenziellen Bedenken durchaus mit bereits vorhandenen Kräften erledigen zu können.
In diesem Kräfteverhältnis bewegt sich Düsseldorf. Bei aller noch vorhandenen Euphorie. Kein Wunder also, dass Trainer Norbert Meier schon in Nürnberg verbal rigoros dazwischen fuhr, als sich erste Überheblichkeit abzeichnete. „Das ist nicht unser Stil“, sagte der Trainer.
Wenn es Meier in den kommenden Trainingstagen vor dem Spiel gegen Hannover 96 schafft, seine Mannschaft wieder in die Spur zu bringen, könnte der Aufsteiger mit dem fünften Erfolg in dieser Hinserie zum Abschluss dergleichen noch auf 21 gesammelte Punkte kommen. Was ein ansehnliches Polster, wohl aber noch keine Lebensversicherung in Sachen Klassenerhalt wäre.
Noch weniger wären das im Falle einer Niederlage gegen Hannover 18 Punkte. Es gilt die alte Regel: Wer ziemlich sicher davon ausgehen will, am Ende der Saison die Klasse zu halten, sollte mindestens 36 Punkte sein Eigen nennen — bislang hat Fortuna also exakt die Hälfte der wahrscheinlich benötigten Punkte auf dem Konto. Zum Vergleich: In der vergangenen Saison gelang Hertha BSC mit 31 Punkten der Sprung in die Relegation, der gerettete HSV hatte als 15. der Tabelle 36 Punkte gesammelt.
Es lohnt sich also ein Blick in die Zukunft. Vorteil Fortuna: In der Rückserie empfängt der Aufsteiger in der Mehrzahl vermeintlich direkte Konkurrenten wie Augsburg, Fürth, Nürnberg oder auch Mainz und Bremen im eigenen Stadion.Und hat inzwischen die finanziellen Möglichkeiten, den Kader im Winter mit Personal zu optimieren.