Fortuna Fortuna Düsseldorf hat Chancen gegen Nürnberg

Düsseldorf · Im sechsten Saisonspiel trifft die Mannschaft von Friedhelm Funkel in Nürnberg auf den Mitaufsteiger. Benito Raman fehlt mit einer Muskelverletzung.

 Am 34. Spieltag der vergangenen Saison sicherte sich die Fortuna mit einem 3:2 in Nürnberg die Zweitliga-Meisterschaft.

Am 34. Spieltag der vergangenen Saison sicherte sich die Fortuna mit einem 3:2 in Nürnberg die Zweitliga-Meisterschaft.

Foto: WZ/Christof Wolff

Friedhelm Funkel hat es sich zur Gewohnheit gemacht, vor einem Bundesliga-Spiel relativ wenig zu Taktik und Aufstellung zu verraten. Der Cheftrainer der Fortuna lässt sich diesbezüglich auch nicht locken. Immerhin ging er vor dem Duell am Samstag (15.30 Uhr) bei Mitaufsteiger 1. FC Nürnberg auf die psychologischen Auswirkungen der jeweiligen Niederlagen für die beiden Kontrahenten unter der Woche ein. „Warum sollte das 1:2 gegen Leverkusen bei uns einen Knick gegeben haben?“, antwortete der 64-Jährige auf eine entsprechende Frage mit einer Gegenfrage. „Wir haben fünfmal gut gespielt und eine gute Leistung gebracht. Deshalb ist die Stimmung in der Mannschaft auch keinen Deut schlechter geworden.“

Natürlich räumte der Fußballtrainer ein, dass an der Effektivität vor dem gegnerischen Tor weiter gearbeitet werden muss. „Aber es gab ja auch Phasen in der vergangenen Saison, in denen wir zu viele Chancen ausgelassen haben.“ Wenn sich die Mannschaft Möglichkeiten herausspielt, werde sie auch wieder Tore erzielen.

Die Chancenverwertung soll also in Nürnberg, das in der „englischen Woche“ zuletzt mit 0:7 bei Borussia Dortmund unter die Räder kam, besser werden. Benito Raman wird dabei allerdings nicht mitwirken können. Der belgische Stürmer blieb mit seiner gegen Leverkusen erlittenen Muskelverletzung in Düsseldorf. Dafür rückt Havard Nielsen mit ins Aufgebot, nachdem der Norweger beim 2:1-Sieg der U 23 in Wiedenbrück ein Tor vorbereitet und eines selbst erzielt hatte.

Das 0:7 des „Club“ beim BVB hat laut Funkel nichts zu bedeuten

Vor dem (Geheim-)Training am Freitag hatte sich die Mannschaft in einer Videoanalyse das eigene Spiel, aber auch das von Nürnberg in Dortmund genauer angeschaut. „Dieses 0:7 hat keinerlei Auswirkungen auf die Psyche der Nürnberger“, erklärt Funkel mit dem Brustton der Überzeugung. Doch wirklich daran glauben wird der Trainer-Routinier wohl selbst nicht. Obwohl er eigenes Beispiel vorbringen konnte: „Wir haben im Pokal auch mal bei Hannover 96 mit 1:6 verloren und dann im folgenden Spiel in Berlin 1:0 gewonnen.“ Und damals war Union Tabellenführer der 2. Liga. „Mal in einem Auswärtsspiel sieben Tore zu kassieren, das kann passieren.“ Für das Spiel der beiden Aufsteiger habe das keine Bedeutung.

Unabhängig von den jüngsten Ergebnissen ist aber klar: Fortuna geht erstmals in dieser Saison nicht als (krasser) Außenseiter in ein Spiel. In Nürnberg gibt es also einen anderen Erfolgsdruck als bisher. Aber von dem will Funkel nichts wissen. „Ich erwarte ein ähnliches Spiel wie zum Ende der vergangenen Saison. Eine Partie mit zwei Mannschaften auf Augenhöhe“, sagte der Trainer, der der Vergangenheit und dem Erfolgserlebnis beim „Titelgewinn“ im Mai in Nürnberg (3:2) allerdings keine Bedeutung beimisst. Von den Franken, die eine kaum veränderte Mannschaft mit „sehr guten Individualisten“ hätten, spricht Funkel in höchsten Tönen. Das macht er immer. Wie sich über die eigene Taktik in Schweigen zu hüllen.