Fussball-Bundesliga Nuancen entschieden gegen Fortuna
Düsseldorf · Fussball Das gute Spiel wird nicht belohnt, weil die Funkel-Elf wieder bei einem Standard pennt. Danach wollte sie zu schnell zu viel und wurde erneut vom Gegner bestraft.
Der Grat ist schmal in der Fußball-Bundesliga. Zwischen Freud und Leid sind es meist nur Nuancen. Vielleicht sind diese sogar noch kleiner als Fortuna Düsseldorf das in den vergangenen fünf Jahren in der 2. Liga erlebte. Wie schnell Kleinigkeiten in Deutschlands höchster Spielklasse den Unterschied machen können, erlebte der Aufsteiger beim 1:2 gegen Bayer Leverkusen nun zum wiederholten Male. Erstmals seit der Auftaktniederlage gegen Augsburg aber wieder in der bittersten Form – als Verlierer.
Das hätte nicht sein müssen. 8:0-Torschüsse in der ersten Hälfte, vier richtig gute Möglichkeiten, aber kein Tor. „Die Leistung war wieder gut. Wir müssen daran arbeiten, unsere Chancen entschlossener zu nutzen. Aber die Torhüter in der Bundesliga sind auch besser als in der 2. Liga. Deshalb spielen sie auch in den Nationalmannschaften“, sagte Friedhelm Funkel. „Das war eine richtig gute erste Hälfte von uns. Mein Leverkusener Kollege hat da zwei Mal richtig gut gehalten“, stimmte Torhüter Michael Rensing seinem Trainer zu und verteilte ebenfalls ein Sonderlob an Bayer-Schlussmann Lukas Hradecky, der die „Werkself“ vor allem bei den Möglichkeiten von Benito Raman und Rouwen Hennings in der ersten Hälfte mit starken Paraden im Spiel gehalten hatte.
Funkel lobt Spielaufbau, kritisiert das Verlieren der Grundordnung
Anders als in den vorangegangen Heimspielen gegen Augsburg (1:2) und Hoffenheim (2:1) hatte die Fortuna das Geschehen von Beginn an unter Kontrolle. Keine wackligen, von Nervosität geprägten ersten 20 Minuten, kaum ernsthafte Gefahr für das eigene Tor. „Leverkusen hatte sehr viel Respekt vor uns. Sie haben uns, anders als Augsburg und Hoffenheim, nicht so energisch angelaufen. Dadurch konnten wir ruhiger und besser aufbauen. Das hat die Mannschaft gut gemacht. Wir hatten im Spielaufbau nur wenige Fehler“, erklärte Funkel.
Groß war der Ärger auf Seiten der Düsseldorfer, dass das erste Gegentor wieder einmal nach einer Standardsituation zustande kam. Benito Raman verlor Dominik Kohr aus den Augen und am zweiten Pfosten stand Torschützer Kevin Volland ebenfalls ungedeckt. „Das darf nicht passieren, aber das passiert“, sagte Funkel. „Nach dem 0:1 wollten die Jungs dann zu schnell zu viel. Wir dürfen dann nicht unsere Grundordnung verlieren. Dafür sind wir bestraft worden“, urteilte Funkel über die Phase zwischen der 50. und 60. Minute, als die besser werdenden Leverkusener die Partie durch Vollands zweites Tor entschieden.
„Die erste Viertelstunde der zweiten Hälfte hätten wir einfach überstehen müssen“, war sich Innenverteidiger Kaan Ayhan sicher. „Wir sind nach dem 0:1 direkt auf das 1:1 gegangen. Da müssen wir cooler sein.“ Das war die Fortuna in dieser Periode aber eben nicht. Und so standen die Spieler geknickt aber keineswegs demoralisiert vor den Mikrofonen. „Aus den Spielen gegen Leipzig, Stuttgart und nun gegen Leverkusen hätten wir mehr mitnehmen können. Aber wir wollen auch auf dem Teppich bleiben“, sagte Rensing. „Trotzdem hätten wir wieder einen Punkt verdient gehabt.“ Eine Ansicht, die aufgrund der ersten Hälfte durchaus teilbar ist.