Mini-Serie gerissen: Fortuna verliert in Nürnberg mit 0:2
Die Düsseldorfer nutzen ihre Chancen nicht und verlieren verdient in Nürnberg.
Nürnberg. Gerne hätte Fortuna Düsseldorf die Serie von zuletzt drei Bundesligaspielen ohne Niederlage fortgesetzt. Doch am 16. Spieltag der Fußball-Bundesliga kassierte der Aufsteiger mit dem 0:2 (0:1) beim 1. FC Nürnberg eine Niederlage, die zwar verdient, aber dennoch vermeidbar war.
Nachdem Fortunas Axel Bellinghausen zuvor freistehend die große Chance auf die Führung vergeben hatte, traf Sebastian Polter (27.) für die Gastgeber zum 1:0, bei einem Konter kurz vor Schluss erzielte der stark spielende Markus Feulner das entscheidende 2:0 (90.+2).
„Das war ein verdienter Sieg für die Nürnberger, weil sie schon vor der Pause zweikampfstärker und viel zielstrebiger waren“, sagte Fortuna-Trainer Norbert Meier und trauerte vor allem der Chance von Bellinghausen nach. „So eine große Möglichkeit musst du dann einfach mal nutzen.“
Fortunas Adam Bodzek, der wegen der verletzungsbedingten Ausfälle von Jens Langeneke (Knieprobleme) und Stelios Malezas (Trainingsrückstand) wieder als Innenverteidiger aushelfen musste, trauerte der verpassten Chance insgesamt nach: „Wir hatten ja die Möglichkeiten, das Spiel anders zu gestalten. Leider haben wir es aber nicht geschafft.“
In der Startaufstellung hatte Meier lediglich eine Position geändert gegenüber dem 4:0 gegen Eintracht Frankfurt: Der wieder genesene Robbie Kruse rutschte für Nando Rafael ins Team — somit liefen die Düsseldorfer so auf, wie es ohnehin gegen Frankfurt vorgehabt hatten.
Auf Nürnberger Seite fehlte Hiroshi Kiyotake, für den Spielmacher durfte Markus Feulner nach abgelaufener Rot-Sperre von Begin an ran. Ansonsten hatte Trainer Dieter Hecking sein Team gegenüber dem 0:1 in Leverkusen nicht verändert.
In jedem Fall war es klirrend kalt zur Anstoßzeit am Samstagnachmittag: minus drei Grad zeigte das Thermometer im Nürnberger Frankenstadion, Eis bedeckte Stufen und Tische, der Schnee umrandete das grüne Spielfeld.
Die Begegnung begann aber nicht wegen der Kälte mit eisigem Schweigen. Die Fans beider Seiten protestierten ein erneutes Mal gegen das „Sicherheitskonzept“, das die DFL demnächst beschließen möchte.
Nach dem Ende des Schweigens kurz nach der zwölften Minute hatten beide Mannschaften ihr verhalten geführtes Duell zunächst fortgesetzt, spielten sich aber zunehmend auch in die Strafräume vor. Dabei vergab Axel Bellinghausen freistehend am Elfmeterpunkt die große Möglichkeit zur Führung für die Fortuna, nachdem er mit einem flachen Rückspiel von der Torauslinie durch Johannes van den Bergh in Szene gesetzt worden war (21.).
Umso bitterer war, dass Nürnberg wenige Minuten später zur Führung kam: Van den Bergh und Juanan passten gegen Markus Feulner auf dem linken Abwehrflügel nicht auf, und seine flache Flanke drückt Polter ins Netz, Adam Bodzek kam in der Mitte zu spät (27.).
Wenig später hätte es erneut einschlagen können, doch mit einer Riesentat machte Torwart Fabian Giefer den Ball unschädlich, fischte den Kopfball von Timm Klose mit einer Hand aus dem Winkel (32.). In der 41. Minute konnten sich die Fortunen erneut bei ihrem Torwart bedanken, der bei Javier Pinolas Flugkopfball rechtzeitig seinen Körper dazwischen warf.
Als bittere Zugabe zum verdienten 0:1-Rückstand kassierte Robbie Kruse noch vor der Pause seine fünfte Gelbe Karte der Saison, wird also am kommenden Samstag gegen Hannover 96 gesperrt fehlen.
Nach dem Wechsel tat sich die Fortuna vor 37 041 Zuschauern weiterhin schwer damit, die Zweikämpfe im Mittelfeld für sich zu entscheiden. Mit der Einwechslung von Dani Schahin für Stefan Reisinger hatte Meier schon zur Pause das Signal gegeben, dass vorne etwas mehr passieren sollte.
Zwar wirkte die Abwehr alles andere als sicher, aber dafür gelang es vorne tatsächlich, etwas mehr Gefährlichkeit zu produzieren. So zielte Andreas Lambertz nachschöner Vorarbeit von Ken Ilsö und Kruse mit der Fußspitze knapp am Tor vorbei (69.).
Die Fortunen ließen bis in die spannende Schlussphase hinein etliche dieser viel versprechenden Szenen ungenutzt, so stoppt Schahin den Ball im Fünfer statt einfach den Fuß in die Flanke zu halten — so stibitzte ihm ein Nürnberger Verteidiger die Kugel gerade noch vom Fuß (81.).
Bis zum Schlusspfiff war für die Fortunen noch alles drin — doch bei einem Konter machte Markus Feulner kurz vor dem Schlusspfiff endgültig den Deckel drauf. An seinem knallharten Schuss konnte Giefer dann doch nichts mehr halten.