Fortuna Düsseldorfs Kapitän Oliver Fink „Die Feiern nach dem Derbysieg waren mir zu viel“

Düsseldorf · Oliver Fink glaubt, dass Fortuna Düsseldorf sich längst noch nicht zurücklehnen darf. Zum 50. Bundesligaspiel wurde der Kapitän nicht besonders geehrt.

Oliver Fink geht weiterhin voran. Fortunas Kapitän bekommt zwar nicht mehr so viele Spielsanteile wie im vergangenen Jahr, ist aber für Trainer und Mannschaft immer noch sehr wichtig.

Foto: Wolff/CHRISTOF WOLFF

Eine Urkunde, Medaille, Blümchen oder etwas ähnliches gab es nach dem Einsatz im Spiel gegen Schalke 04 für Oliver Fink nicht. Dabei war diese Begegnung für den Kapitän von Fortuna Düsseldorf etwas Besonderes. Es war das 50. Bundesligaspiel für den 37 Jahre alten Fußball-Profi. „Ich hatte es vor der Saison schon auf dem Schirm, dass ich in dieser Saison mein 50. Spiel absolvieren kann. Aber im Vorfeld des Schalke-Spiels war das nicht so präsent“, sagt Oliver Fink auf das kleine Jubiläum angesprochen. „Man kann es sich nicht aussuchen, aber das 3:3 Auf Schalke kann ich mir natürlich jetzt gut merken, weil so ein Spiel mit Erfolgserlebnis natürlich präsenter bleibt. “

Natürlich kennt er „die Geschichte“, dass sein Trainer irgendwann einmal erklärt hat, dass man sich erst mit 50 Spielen im Oberhaus als (gestandener) Bundesliga-Spieler bezeichnen dürfe. „Mir geht es aber jetzt genauso gut oder schlecht wie vorher“, meint Fink mit einem Grinsen. „Das war auch nie mein Antrieb, auf eine gewisse Zahl an Spielen zu kommen. Momentan ist es für mich nur eine Zahl.“ Dass er mit seinem Potenzial mehr Spiele in Deutschlands höchster Liga hätte bestreiten können, ficht den 37-Jährigen nicht an. „Man bekommt halt das, was man verdient.“ Vielleicht würde man irgendwann einmal sagen, da wäre noch mehr drin gewesen. „Wenn man dann aber mal einen Schlussstrich zieht, bin ich weit davon entfernt, unzufrieden mit meiner Karriere zu sein“, sagt Fortunas Kapitän.

Auf die Frage, welches Spiel der 50 das schönste war, muss Oliver Fink länger überlegen. „Natürlich hat das erste eine besondere Bedeutung“, sagt er und erzählt, dass er vergangene Woche seinen Kleiderschrank aufgeräumt und dabei das Trikot des ersten Bundesliga-Spiels ins Augsburg (2:1-Sieg) gefunden hat. „Da kommen einem halt ein paar Bilder in den Kopf.“ Nach Sieg und Unentschieden in den besonderen Spiel käme dann im 100. Spiel eine Niederlage. Bevor aber irgendwelche Gerüchte aufkommen: Oliver Fink hat noch keine Gespräche über eine Vertragsverlängerung aufgenommen, obwohl es ihm körperlich blendend geht, wie er selbst sagt und sich alles vorstellen kann.

Bewusstsein ist da, auch gegen starke Gegner etwas zu holen

Die Mannschaft sei auf einem guten Weg und stehe gut da, meint der Routinier. Der Erfolg gegen Köln sei sehr wichtig gewesen. „Die Feiern waren mir aber etwas zu heftig, so als hätten wir den Klassenerhalt bereits geschafft“, sagt Fink, der davon ausgeht, dass die zweite Saison schwieriger wird. Obwohl er darauf hinweist, dass die Mannschaft tabellarisch besser steht, als zum vergleichbaren Zeitraum im vergangenen Jahr. „Manche machen den Fehler, den augenblicklichen Status mit dem in der Rückrunde 2018/19 zu vergleichen. Mit Blick auf den gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr sind wir jetzt ein Stück weiter.“ Und mit dem Derbysieg und dem Punktgewinn auf Schalke habe man jetzt in der Mannschaft auch ein gutes Gefühl. Das bezieht sich auch darauf, dass sich die Spieler bewusst sind, dass sie auch in den kommenden schweren Spielen etwas holen können.

Oliver Fink selbst ist mit seinem Leistungsstand zufrieden. „Mir geht die Torgefahr noch ein wenig ab, aber das liegt nur an der Statistik, weil ich im vergangenen Jahr zu viele Tore erzielt habe.“ Was noch nicht ist, kann ja noch werden — wenn „Finko“ wieder in Bestform ist.